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Eisiges Wetter fordert vermutlich erstes Kälteopfer

26.01.2014, 15:52
Im Harz hat es nur wenig geschneit. Foto: Matthias Bein
Im Harz hat es nur wenig geschneit. Foto: Matthias Bein dpa-Zentralbild

Annaburg - Eisige Temperaturen haben am Wochenende Sachsen-Anhalt fest im Griff gehabt. Dabei wurde ein 57 Jahre alter Mann aus Annaburg (Landkreis Wittenberg) vermutlich zum ersten Kältetoten in diesem Jahr in Sachsen-Anhalt. Er wurde am Samstagmorgen an einer Bushaltestelle entdeckt, nachdem es in der Nacht zuvor die tiefsten Temperaturen in diesem Winter gegeben hatte.

Noch ist nicht geklärt, wie lange der 57-jährige Annaburger der Kälte ausgesetzt war. Wie die Polizei weiter mitteilte, war er beim Auffinden bereits stark unterkühlt. Er wurde in ein Krankenhaus nach Wittenberg gebracht, wo er einige Stunden später starb. Bei den Ermittlungen seien keine Hinweise auf Gewalt gefunden worden. Es werde auch geprüft, ob Alkohol eine Rolle spielte. Bei dem Toten handele es sich nicht um einen Obdachlosen, der Mann habe einen festen Wohnsitz in Annaburg gehabt.

Probleme machte das eisige Wetter den Fähren in Räbel und Sandau. Sie mussten den Betrieb einstellen, wie Olaf Quiel von der Fähre Werben in Räbel sagte. Das Wasser gefriere an den Seilen, an denen die Fähren über den Strom gezogen würden. Auch andere Gierseilfähren konnten weder Fahrzeuge noch Passagiere übersetzen. Keine Schwierigkeiten hatten die Fähren in Prettin und Rogätz: Als Motorschiffe waren sie von den frostigen Temperaturen nicht betroffen.

Das Wochenende bescherte den Menschen im Land die tiefsten Temperaturen des neuen Jahres. In der Nacht zu Sonntag wurde der Tiefstwert mit minus 13,9 Grad Celsius in Genthin im Jerichower Land gemessen, sagte eine Sprecherin des Deutschen Wetterdienstes in Leipzig. In der Nacht davor war die Thermometeranzeige dort sogar auf minus 16 Grad Celsius gefallen.

Der Kälteeinbruch brachte bisher allerdings kaum Schnee. Das soll sich in den kommenden Tagen ändern. Bei weiterhin frostigen Temperaturen prognostiziert der Wetterdienst flächendeckend bis zu fünf Zentimeter. Die Wintersportler können den Schnee gut brauchen: Bislang geben die Schneehöhen im Harz nicht genug her, um die Loipen spuren zu können. Lediglich im benachbarten Niedersachsen war dank künstlicher Beschneiung am Samstag am Wurmberg in Braunlage die Skipiste in Betrieb gegangen.