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Duell vor dem Start: Red Bull vs. Mercedes

27.01.2014, 07:06
Toto Wolff spricht noch nicht von einer Jagd auf Sebastian Vettel. Foto: David Ebener
Toto Wolff spricht noch nicht von einer Jagd auf Sebastian Vettel. Foto: David Ebener dpa

Jerez - Das erste Duell zwischen Herausforderer Mercedes und Titelverteidiger Red Bull gibt\'s noch vor der Premierenrunde auf dem Circuito de Jerez.

Vierfach-Weltmeister Sebastian Vettel wird seinen neuen Red Bull 20 Minuten vor dem Start der Formel-1-Testfahrten am Dienstag auf dem ehemaligen Grand-Prix-Kurs im Süden Spaniens enthüllen. Ein paar Minuten vorher wird erstmals der neue Silberpfeil der Öffentlichkeit präsentiert, mit dem Vettel-Landsmann Nico Rosberg und Ex-Weltmeister Lewis Hamilton den Aufwärtstrend der vergangenen Saison fortsetzen und den Branchenführer attackieren wollen.

Noch bremst Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff aber. "Es ist viel zu früh, in diesem Stadium schon von irgendeiner Jagd zu sprechen", sagte er der Nachrichtenagentur dpa. Wohl auch, weil alle mit einem ereignisreichen Start in die heiße Vorbereitungsphase rechnen - Vettel mit seinem neuen RB10 inklusive. "Ich denke, es wird sehr turbulent für alle, gerade am Anfang. Es wird mit Sicherheit viel passieren", sagte der viermalige Weltmeister der dpa.

Der neue Mercedes F1W05 absolvierte schon seine ersten 40 Kilometer bei einem sogenannten Shakedown am vergangenen Freitag. Bei den offiziellen Tests wird es aber ernst. Neuer Motor - Turbotriebwerk statt Saugaggregat. Umfangreicheres Hybridsystem ERS - 160 PS für 33,3 Sekunden pro Runde statt 82 PS für 6,7 Sekunden. Neue Aerodynamik - schmalerer Frontflügel, tiefere Fahrzeugspitze. Dazu wieder neue Reifen. Und nicht mal mehr 50 Tage bis zum Saisonauftakt am 16. März in Melbourne am anderen Ende der Welt. "Ich glaube, jetzt gibt\'s für alle Teams sehr viel mehr zu tun", sagte Vettel. Die Umstellung sei für alle Rennställe groß.

Für alle Teams war es daher auch ein Rennen gegen die Zeit. "Seit vielen Wochen arbeiten die Ingenieure mit Hochdruck daran, alle Komponenten zusammenzuführen. Das ist gut geglückt, auch wenn nicht nur die eine oder andere, sondern jede Nacht eine Nachtschicht notwendig war", sagte Mercedes-Mann Wolff. Bis auf Lotus haben es alle Teams nach bisherigem Stand rechtzeitig geschafft, die Autos durch die Crashtests zu schicken und fahrbereit zu machen. Das Ex-Team von Kimi Räikkönen will erst bei der zweiten Testphase (19. bis 22. Februar) in Bahrain einsteigen. Ob es in der kommenden Saison auch wieder zu den Siegkandidaten zählt, ist völlig offen.

Räikkönens neues Team ist schon deutlich weiter. Ferrari schickt als einziger Rennstall ein Weltmeister-Duo mit dem Finnen (Titelträger 2007 im Ferrari) und Fernando Alonso aus Spanien (Weltmeister 2005 und 2006 im Renault) ins Rennen. Und die Scuderia muss endlich liefern. "Die Saison wird lang, da ist es wichtig, mit einem sehr zuverlässigen Auto zu starten und gleichzeitig das Auto weiterzuentwickeln, wie es vergangenes Jahr noch nicht war", meinte Teamchef Stefano Domenicali. Er geht ebenfalls von "sehr herausfordernden" ersten Testtagen bis Freitag in Andalusien aus: "Vieles muss ausprobiert, vieles muss geprüft werden."

Das wird auch für das Weltmeister-Team Red Bull gelten, das in seine zehnte Formel-1-Saison startet - die vergangenen vier schloss der Rennstall des österreichischen Milliardärs Dietrich Mateschitz in der Fahrer- und in der Teamwertung auf Platz eins ab. "Natürlich hatten wir die letzten vier Jahre eine sehr gesunde Basis, was das Auto betrifft, auf der wir aufbauen konnten", meinte Vettel, aber: "Jetzt ist alles neu."

Nur am Ende, nach 19 Rennen mit einem neuen Strafpunktekonto für die Piloten und hochumstrittener doppelter Punktzahl für das Finale am 23. November in Abu Dhabi, soll alles beim Alten bleiben. Schafft der 26 Jahre alte Heppenheimer neuerdings mit Daniel Ricciardo an der Seite anstelle des aus der Formel 1 ausgestiegenen Mark Webber den fünften Triumph in Serie, würde er die nächste historische Marke von Rekordweltmeister Michael Schumacher einstellen. Verhindern wollen das aber auch die Silberpfeile. "Sebastian Vettel war die letzten vier Jahre das Maß aller Dinge und es wird sicher eine Herausforderung für uns, ähnlich erfolgreich zu sein", meinte Wolff.