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Kampf gegen Schulschließungen: CDU will Lehrer pendeln lassen

04.03.2014, 10:53

Magdeburg - Angesichts drohender Schulschließungen wegen knapper Kassen und sinkender Schülerzahlen wollen Bildungsexperten der CDU Lehrer künftig stärker zwischen Schulen pendeln lassen. Der Landesfachausschuss Bildung habe dafür sogenannte Grundschulverbände vorgeschlagen, berichtete die "Mitteldeutsche Zeitung" am Dienstag. Diese Grundschulverbände sollen aus mehreren Schulen mit zusammen dann mindestens 100 Schülern gebildet werden.

CDU-Fraktionschef André Schröder sagte der Zeitung, der Vorschlag sei noch nicht vom Landesvorstand autorisiert. "Das Papier verdient es aber, dass darüber diskutiert wird." Eine eigentlich für diesen Mittwoch geplante Pressekonferenz zu diesem Thema sagte die CDU kurzfristig ab. Stattdessen wolle CDU-Landeschef Thomas Webel nun am kommenden Montag nach einer Vorstandsklausur auch über das Thema "Zukunftsperspektiven für Grundschulen im ländlichen Raum" informieren.

In Sachsen-Anhalt sollen Grundschulen mit weniger als 60 Schülern geschlossen werden. Mittelfristig stehen damit Dutzende Schulen vor dem Aus. Seit Monaten steht Kultusminister Stephan Dorgerloh (SPD) in der Kritik. Vor allem in den Kreisen, die besonders von Schulschließungen betroffen sind, wird das Thema auch im Kommunalwahlkampf heftig diskutiert.

Die Linksfraktion nannte die Überlegungen aus der CDU unzureichend. "Die CDU kommt mit ihren konzeptionellen Überlegungen reichlich spät", hieß es in einer Mitteilung. Die neue Verordnung der schwarz-roten Landesregierung über die Mindestgröße von Schulen sei schließlich bereits seit zehn Monaten in Kraft. Die endlich in Gang gekommene Diskussion solle aber ein Anlass sein, den von der Partei geforderten Aufschub nun umzusetzen.

Elternvertreter und die Lehrergewerkschaft GEW begrüßten den Vorschlag aus der CDU. "Schon heute ist es üblich, dass Lehrer zwischen Schulen pendeln", sagte der GEW-Vorsitzende Thomas Lippmann MDR Sachsen-Anhalt. Schulverbünde seien ein sinnvoller Vorschlag, um Grundschulen zu erhalten. Das Aktionsbündnis "Grundschulen vor Ort" nannte den Vorschlag einen guten Schritt, der aber noch nicht ausreiche. Bildungsplanung dürfe nicht vom Finanzministerium gemacht werden.