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DTTB-Herren trotz Ovtcharov-Pleite im WM-Soll

01.05.2014, 08:01

Tokio - Ein Ausrutscher von Spitzenspieler Dimitrij Ovtcharov hat die Freude der deutschen Tischtennis-Herren über den Einzug in das WM-Viertelfinale etwas gedämpft. Der Europameister aus Hameln erlitt beim 3:2-Sieg gegen das Team aus seinem Geburtsland Ukraine die erste Niederlage in Tokio.

"Das war keine Glanzleistung von mir, aber das passiert auch einmal. Ich habe klar 2:0 geführt und dann den Faden verloren", erklärte die Nummer vier der Weltrangliste zerknirscht nach der Fünf-Satz-Pleite gegen den 124 Plätze schlechter eingestuften Alexander Diduch.

Dennoch lösten die WM-Zweiten von 2012 als ungeschlagener Erster der Gruppe B das Ticket für die K.o.-Runde. Dort ist am Samstag (12 Uhr) beim Kampf um Edelmetall erneut Vorrundengegner Singapur oder Ex-Champion Schweden die nächste Hürde. Auch die DTTB-Damen haben das Viertelfinale im Visier. Nach dem unglücklichen 1:3 gegen Hongkong festigte das Team von Bundestrainerin Jie Schöpp mit einem 3:1 gegen Serbien den zweiten Gruppenplatz. Im Achtelfinale wartet an diesem Freitag (09.30 Uhr) Weißrussland auf den WM-Dritten von 2010. "Wir sind gut in Form und gehen mit Selbstvertrauen in die Partie", sagte die Bundestrainerin.

Ihr Herren-Kollege Jörg Roßkopf monierte die Einstellung von Top-Star Ovtcharov. "Dima hat viel ausprobiert. Ihm fehlte schon ein wenig die Spannung, und er ist noch steigerungsfähig", sagte der Bundestrainer. Nach den beeindruckenden 3:0-Siegen gegen Kroatien und Hongkong am Vortag hatte er seinen zweiten Top-Mann Timo Boll für das bedeutungslose Ukraine-Match geschont. WM-Nachrücker Steffen Mengel (Frickenhausen/1) und Patrick Franziska (Fulda/2) übernahmen an den Positionen eins und zwei die Verantwortung und bügelten den Fauxpas des Olympia-Dritten aus.

"Der einzige Trost ist, dass ich mir für so ein schlechtes Spiel noch die beste Partie ausgesucht habe", sagte Ovtcharov. Im nächsten Match müssen er und seine Kollegen wieder zulegen. "Wir sind bereit für das Medaillenspiel", versprach Ausnahmekönner Boll. Er saß am Donnerstag auf der Bank, hatte an den Vortagen aber gute Form bewiesen. Den Ruhetag will das Quartett mit Training überbrücken. "Wir brauchen keine extra Vorbereitung. Die Teams, die jetzt kommen, kennen wir alle", erklärte Roßkopf.

Auf eine besondere Beobachtung der Chinesen, die an den Nebentischen stark aufspielten und Österreich sowie Serbien jeweils mit 3:0-Siegen und 9:0 Sätzen aus der Halle fegten, hatte er verzichtet. "Da gibt es keine neuen Erkenntnisse. Und von ihnen habe ich auch niemand gesehen, der uns angeschaut hat", erklärte der Bundestrainer.

Läuft die WM wie bisher nach Plan, stehen sich China und Deutschland am Montag im Wunschfinale gegenüber. Die DTTB-Herren überstanden als einzige europäische Vertretung die Vorrunde unbesiegt. Ansonsten dominierte Asien. Bei den Herren erreichten China, Deutschland, Gastgeber Japan und Südkorea direkt das Viertelfinale. Bei den Damen kommen alle vier Gruppensieger China, Japan, Südkorea und Hongkong aus Asien.