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Lurz schwimmt zu dritter deutscher EM-Medaille

14.08.2014, 11:05

Berlin - Mit dieser EM-Silbermedaille konnte auch der Rekordweltmeister sehr gut leben. Thomas Lurz bestritt als einziger der Favoriten zwei Freiwasser-Rennen binnen weniger als 20 Stunden und war daher nach Bronze über fünf Kilometer auch mit Silber auf der doppelten Distanz "echt zufrieden".

Lurz lag auf der Regattastrecke in Berlin-Grünau 2,8 Sekunden hinter dem Niederländer Ferry Weertmann. "Am Schluss haben mir ein paar Körner gefehlt", erklärte Lurz, der einen Kilometer vor dem Ziel die Führung übernommen hatte. Im Schlussspurt war er gegen den guten Beckenschwimmer wie erwartet aber ohne echte Chance.

Vor der letzten Boje lag Weertmann vorn. "Er hat die Innenseite gehabt, und dann hat man fast automatisch eine Länge voraus", erklärte der zwölfmalige Weltmeister. Lurz spürte vor allem zu Beginn den Kraftakt einer Doppel-Belastung. "Die erste Runde war die schlimmste, danach wurde es dann besser. Zwischendurch bekam ich einen Schwächeanfall, da fiel jeder Armzug schwer, dann hab ich mich wieder gut erholt." Lohn war die zehnte EM-Medaille.

Freiwasser-Bundestrainer Stefan Lurz war voll des Lobes über seinen Bruder. "Thomas hat das toll gemacht, ich bin stolz auf ihn", sagte er. Man müsse "neidlos anerkennen, dass der Holländer heute eine Klasse besser war". Das wäre auch ohne das Rennen zuvor wohl so gewesen, mutmaßte Stefan Lurz.

Schon nach drei EM-Entscheidungen haben die deutschen Freiwasserschwimmer ihr Mindestziel erfüllt. Drei bis vier Top-3-Ränge sind die Anforderung an die Erfolgsgaranten im Deutschen Schwimm-Verband. Nach dem Damen-Rennen über fünf Kilometer am Donnerstagnachmittag stehen am Wochenende noch die Entscheidungen für das Team und die über 25 Kilometer an. "Wir greifen Gold an, ganz klar", sagte Lurz über die Mannschaftsentscheidung.

Geht es nach dem Gesetz der Serie, stehen für den Würzburger die besten EM-Rennen noch an. Bei der WM in Barcelona gewann er nach Bronze und Silber jeweils Gold im Team-Rennen und dann sogar in seinem ersten Rennen über 25 Kilometer überhaupt. "Das wäre natürlich der Hammer", sagte Stefan Lurz, der einen Start seines Bruder auch über 25 Kilometer am Sonntag für wahrscheinlich hält. "Noch mal Gold wäre schon eine Motivation für ihn."

Rang drei über die 10 Kilometer ging an den Russen Jewgeni Dratsew. Die beiden anderen deutschen Starter hatten mit der Entscheidung am Ende nichts zu tun. Christian Reichert belegte den elften Platz, Andreas Waschburger wurde 20.