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Rostocker Ziemer trifft viermal - Dresden verliert erstmals

24.08.2014, 15:24

Leipzig - Er hatte reichlich Grund zu jubeln. Doch trotz vier eigener Treffer wirkte Marcel Ziemer vom FC Hansa Rostock nach dem aufregenden 4:4 (1:0) bei Jahn Regensburg unzufrieden. "Es ist ärgerlich, dass wir zweimal geführt und es verpasst haben, einen nachzulegen. Dann hätten wir das Spiel gewinnen können", ärgerte sich Ziemer nach der Partie. Dabei hatte er mit zwei späten Treffern erst zwei Minuten vor Schluss das Remis für den Fußball-Drittligisten von der Ostseeküste gerettet.

Überhaupt glänzte der Neuzugang vom 1. FC Saarbrücken in seinem ersten Ligaspiel von Beginn an. Viermal vollendete er im Stile eines Torjägers, mit dem Fuß, mit dem Kopf, per Fallrückzieher und noch einmal mit dem Fuß. Vor allem nach eigenen Ecken stand Ziemer stets richtig. "Er ist ein Torjäger, der aus einer halben Chance ein Tor machen kann", lobte Trainer Peter Vollmann seinen Angreifer, der sich zu Saisonbeginn mit einem Virus herumschlug.

Der 29 Jahre alte Stürmer ist durchaus geübt mit torreichen Auftritten. Für Saarbrücken erzielte er dreimal drei Treffer in der 3. Liga. Und bereits vor einer Woche traf Ziemer viermal: beim 10:0-Sieg im Landespokal von Mecklenburg-Vorpommern gegen den Landesligisten Lübzer SV.

Die anderen fünf ostdeutschen Drittligisten haben am Wochenende gerade mal genauso oft getroffen wie Ziemer. Der FC Rot-Weiß Erfurt gewann das Derby gegen Dynamo Dresdens müde Pokalhelden 2:0 (1:0). "Das steckte uns heute schon in den Knochen", befand Dresdens Luca Dürholtz. Andreas Wiegel (16.) und Kevin Möhwald (65.) erzielten in einer unterhaltsamen Partie die Tore. Am Ende wurden sogar beide Mannschaften gefeiert. Erfurt für das vierte Spiel in Serie ohne Niederlage, Dresden trotz der ersten Saisonniederlage für die guten Leistungen zuletzt, vor allem beim Pokalsieg gegen Schalke.

Dort hatte vorige Woche auch der FC Energie Cottbus geglänzt. Gegen den Hamburger SV schied die Mannschaft von Trainer Stefan Krämer unglücklich im Elfmeterschießen aus. Doch bei Holstein Kiel konnte Cottbus die Leistung bestätigen und gewann 1:0 (0:0). Manuel Zeitz (59.) erzielte den Treffer des Tages. "Mit dem Ergebnis, den drei Punkten und der kämpferischen Einstellung der Truppe bin ich total zufrieden. Aber unsere erste Halbzeit war nicht gut. Wir waren nicht richtig wach, im Zweikampf oft einen Tick zu spät. Nach der Pause war das deutlich besser", bilanzierte Energie-Coach Stefan Krämer.

Mehr Zeit zur Regeneration als Cottbus und Dresden hatte der Chemnitzer FC nach dem schon jetzt historischen 10:9 (5:5, 0:1)-Pokalerfolg gegen den FSV Mainz 05. Doch gegen den MSV Duisburg blieb ein neuerliches Spektakel am Sonntag aus. Die Mannschaft von Trainer Karsten Heine kam nicht über ein torloses Unentschieden hinaus und verlor die Tabellenführung an den SV Wehen Wiesbaden. Chemnitz ist jetzt Dritter, Dresden Fünfter, Erfurt Siebter und Cottbus Achter.

Neben Rostock kriselt es vor allem beim Halleschen FC. Beim 1:2 (1:1) gegen die Stuttgarter Kickers erlitt die Mannschaft von Trainer Sven Köhler die dritte Niederlage im dritten Heimspiel der Saison. Und das, obwohl Sascha Pfeffer (6.) Halle früh in Führung brachte. Doch nach dem schnellen Ausgleich durch Gerrit Müller (9.) und einem verwandelten Foulelfmeter unmittelbar nach der Halbzeitpause von Enzo Marchese (47.) wirkten die Angriffe des HFC verkrampft. "Wir haben vielleicht ein Problem, mit dem Druck umzugehen. Vor heimischem Publikum will man es ja besonders gut machen", sagte Pfeffer.