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Messstation Luft in Stadtsee besser als im Harz

Was wie eine Trafostation mit Antennen wirkt, ist eine Messstation des Landesamtes für Umweltschutz.

03.09.2015, 23:01

Stendal l Es ist eine Pflichtaufgabe des Staates, regelmäßig die Schadstoffe in der Luft zu überprüfen. In Deutschland ist das Ländersache und das sachsen-anhaltinisches Landesamt für Umweltschutz hat rund 30 Messstationen aufgestellt. Eine davon steht in Stendal-Stadtsee auf dem Parkplatz an der Geschwister-Scholl-Straße. Dort werden teilweise Werte festgestellt, die besser sind als die auf dem Brocken. „Diese Station gibt es seit 2011“, sagte Dr. Ulrich Zimmermann, im LAU verantwortlich für die Luftüberwachung. Zuvor war in der Nähe des Bahnhofs gemessen worden. Der Eigentümer wechselte, ein neuer Standort musste gefunden werden.

„Wir sind dann ganz bewusst nach Stadtsee gegangen“, erklärte Zimmermann. Der Standort sei typisch für eine so genannte „städtische Hintergrundbelastung“, dort werde ermittelt, welöchen Werten ein großer Teil der Bevölkerung ausgesetzt sei. Im Gegensatz dazu gebe es „Hotspots“, die zumeist an Verkehrsknotenpunkten seien und ein Maximum an Belastung darstellen, Verkehrsstationen werden sie vom Landesamt genannt. Außerdem gibt es Hintergrundstationen wie Zartau im Zichtauer Forst oder die Brockenstation. Industriebewogene Stationen gibt es in Sachsen-Anhalt nur zwei, in Bitterfeld und in Leuna. „Industriebelastungen spielen aber heutzutage kaum noch eine Rolle, auch wenn manche Bürgerinitiativen etwas Anderes Glauben machen wollen“, erläuterte Zimmermann.

Und die Luft in Stadtsee, die ist an manchen Tagen sogar besser als auf dem höchsten Harzgipfel. So lag gestern der Ozonwert in Stendal bei 83 Mikrogramm je Kubikmeter, auf dem Brocken waren es 97. Allerdings war auch dieses Ergebnis weit vom Grenzwert entfernt, der bei 180 liegt. Der Feinstaubwert lag gestern in Stadtsee bei sieben Mikrogramm pro Kubikmeter, in Wernigerode waren es 12. Aber auch die Harzer können durchatmen, der Grenzwert liegt bei 50 Mikrogramm.