Oschersleber ist Sonnenblumenkönig

Oschersleben l „Ich weiß nicht, warum ausgerechnet meine Sonnenblumen wieder die größten sind. Ich mache eigentlich nichts Besonderes“, erzählt Helmut Ernst. Bereits in den Jahren 2011 und 2014 wuchsen seine Prachtexemplare mit 3,98 und 3,72 am höchsten. In diesem Jahr habe er in der Nähe seiner gelben Korbblütler wilden Wein angepflanzt und ausgiebig gegossen. „Vielleicht sind sie deshalb so hoch gewachsen“, nimmt Ernst an.

Auch auf die Sorten achte er beim Kauf der Saat nie. „Ich weiß nur, dass, wenn die Pflanze nur einen Blütenstand hat und dieser fertig ausgeprägt ist, die Blume nicht weiter in die Höhe schießt. Sonnenblumen mit mehreren Blüten wachsen offenbar höher“, erzählt der Schollenbesitzer weiter von seinen Erfahrungen.

Seit dem Jahr 2006 wird in der Gartensparte „Am Diesterwegring“ der Sonnenblumenkönig gekürt, allerdings dürfen nur Laubenpieper an dem Wettbewerb teilnehmen, deren Scholle direkt an den Sonnenblumenweg grenzt, einer von sieben weiteren Wegen auf dem Gelände. So gibt es neben dem Rosenhügel gleich im Eingangsbereich beispielsweise noch den Vogelsang, den Zinnien- oder den Graseweg.

So sind es 13 von insgesamt 65 Gärten in der Anlage, die insbesondere durch die Sonnenblumen hervorstechen. „In den Jahren zuvor war es hier an den Gartenzäunen viel gelber. Doch mittlerweile scheint der Boden etwas ausgelaugt, die Sonnenblumen werden immer weniger und wachsen nicht mehr so hoch“, weiß Vereinschronist Manfred Siedka zu berichten.

Er hält den Rekord. Seine höchste Sonnenblume schoss im Jahr 2013 ganze 4,42 Meter in die Höhe, nur ein Jahr später erreichte der Korbblütler von Manfred Ernst nur noch 3,72 Meter. „Unsere Mitglieder sind dazu übergangen, die Samen nicht mehr direkt am Gartenzaun zu säen, sondern suchen sich neue Standorte, bis sich der Boden wieder etwas erholt hat“, erklärt der Chronist weiter.

Die Kleingartensparte „Am Diesterwegring“ feierte im März dieses Jahres ihren 50. Geburtstag. Der Verein wurde mit der Wahl des Vorstands im März 1965 gegründet. Anschließend erfolgte die Aufteilung in 59 Parzellen. Im Jahr 1971 ist die Anlage um sechs Parzellen erweitert worden. Laut Siedka hat die Anlage kaum Leerstand zu verzeichnen.