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Neujahrsempfang Millioneninvestitionen in Klietzer Platz

Flott ging es am Donnerstagabend mit den Reden der vier Gastgeber auf dem Neujahrsempfang in Klietz.

29.01.2016, 10:19

Klietz l  Der Duft von Wildgulasch sollte den Gästen nicht zu lange den Mund wässrig machen – schon nach einer halben Rede-Stunde konnten sie auf 2016 anstoßen und ans Buffet treten. Bürgermeister Hermann Paschke verzichtete darauf, die Gäste namentlich zu begrüßen – das dauere zu lange und schließlich hätten es alle verdient, erwähnt zu werden. Allerdings war im Publikum in diesem Jahr auch wenig politische Prominenz vertreten. Wie immer mit dabei die Gäste aus dem befreundeten Czerwiensk, mit denen auch gleich Gespräche über das gemeinsame Ferienlager, dieses Jahr wieder in Polen, geführt wurden. Herzliche Worte gingen an seinen Vorgänger Jürgen Masch, der sich jahrzehntelang für die Gemeinde engagiert hat und dessen Name für immer fest verbunden bleibt mit dem Dorf. Ihm und auch den Vertretern der Verwaltung der Verbandsgemeinde und seiner Sekretärin Juliane Buhk dankte Hermann Paschke für die Unterstützung seit der Amtsübernahme im letzten Sommer. Auch mit dem Gemeinderat sei es ein ordentliches Zusammenarbeiten, „es gibt gute Kommunikation, demokratische Entscheidungen und sachliche Kritik“. Gemeinsam an einem Strang zu ziehen sei auch nötig, denn reichlich Her­ausforderungen würden auch 2016 anstehen. Das Jahr 2015 habe bereits mit dem Thema Flucht begonnen – es ging allerdings um den zweiten Fluchtweg in den Neubaublöcken. Mit der Anschaffung einer Drehleiter durch die Verbandsgemeinde werde demnächst mehr Sicherheit für die Mieter geboten. Bei dieser Gelegenheit ging der Dank an die drei Feuerwehren in Klietz, Neuermark-Lübars und Scharlibbe.

Die ersten Hürden seien gemeistert, nachdem Klietz im September damit überrascht wurde, dass in die Kaserne 700 Flüchtlinge einziehen. Aber es gäbe auch berechtigte Ängste und Ärgernisse, „da bleiben wir dran“. Bei diesem Thema ging der Dank an das DRK und die Kirche sowie an Werner Grabolle und Ina Knoblauch, die sich in der Flüchtlingsbetreuung engagieren. Auch an das Bauhof-Team richtete der Bürgermeister dankende Worte, ebenso an die Vereinsvorsitzenden, die Gewerbetreibenden, Handwerker, Mediziner und Gastronomen. „Was wir hier in Klietz an Infrastruktur vorweisen können, ist Luxus, um den Ortsfremde uns beneiden.“ Kritik ging in Richtung Volksbank und Sparkasse. „Mir fehlt die Suche nach Kompromissen. Und man kann doch wohl erwarten, dass man einleuchtende Erklärungen bekommt!“

Oberstleutnant Michael Vormwald sprach zunächst von den vielen Konstanten im militärischen Jahreslauf, von der guten Zusammenarbeit mit der Gemeinde und der Vorfreude auf das Fischerstechen. Er sei froh, dass die übenden Truppen trotz der nun kaum mehr zur Verfügung stehenden festen Unterkünfte in der Kaserne am See auf den Klietzer Platz kommen. 251 Schieß- und Übungstage hat es im vergangenen Jahr gegeben. Investiert wurden auf dem Platz 3,8 Millionen Euro. Und 2016 bis 2018 sollen Pläne für 20 bis 25 Millionen Euro realisiert werden. „Es wird also in Klietz investiert. Und davon profitieren auch die Firmen der Region!“

Stand sonst Kurt-Werner Balke als Repräsentant des Bundesforstbetriebes vor den Gästen des Neujahrsempfanges, so war es nach dessen Weggang zum Bundesforstbetrieb Mittelelbe nun Wolfgang Rost, der einen kurzen Blick auf die gezielten Waldbaumaßnahmen warf, mit denen der Wald auf dem Truppenübungsplatzgelände seinen Anforderungen als Lärm-, Staub und Sichtschutz gerecht werden soll. Der Sturm im August habe mit 22 Festmetern gebrochenem und umgeworfenem Holz 88 Prozent des Jahreseinschlages ausgemacht. Wolfgang Rost sprach auch die gute Zusammenarbeit mit der Grundschule an, die Waldjugendspiele finden in diesem Jahr zum 20. Mal statt.

Roland Weihs vom Objektmanagement erinnerte sich an die Rede 2015, die sich vorrangig um die Behebung der Flutschäden in der Kaserne am See drehte. Er hofft, dass die Sanierung der Küche 2017 abgeschlossen wird und das Küchenteam von Großwudicke zurück nach Klietz ziehen kann. Im Feldlager, wo die Soldaten wegen der nun von den 700 Flüchtlingen genutzten Unterkünfte in Zelten schlafen, wird eine Halle errichtet, in der bis zu 200 Soldaten essen können. Denn der sonst dafür genutzte Kinosaal dient als Erstaufnahmestelle für die Flüchtlinge. Dass die Soldaten trotz der neuen Umstände gute Bedingungen vorfinden, darum bemüht sich das Objektmanagement erfolgreich – noch sei kein Schießen ausgefallen.

Mit der Versicherung, dass die Zivilbeschäftigten weiterhin alles tun, um die Attraktivität des Platzes für die übende Truppe beizubehalten, beendete er seine Rede und wünschte guten Appetit.

In den Gesprächen drehte sich anschließend vieles um die Flüchtlingsproblematik in Klietz und in ganz Deutschland. Aber auch Pläne, die die Vereine 2016 haben, kamen zur Sprache. Dabei ganz vorn der 90. Geburtstag der Germania-Sportler, die das Dorfleben im Jubiläumsjahr mit vielen kleinen und ein paar großen Höhepunkten bereichern werden.