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MVB-Umleitungen  Magdeburg: Platznot im Minibus

Der Minibus zwischen dem Magdeburger Hasselbachplatz und Südring sorgt angesichts der überfüllten Fahrzeuge für Verdruss.

30.01.2017, 23:01

Magdeburg l An der Kreuzung Halberstädter Straße/Südring bauen die Magdeburger Verkehrsbetriebe derzeit am Anschluss der neuen Straßenbahntrasse durch die Wiener Straße. Beeinträchtigungen bedeutet das für Auto- und Radfahrer, für Fußgänger und auch für Bus und Bahn. Die Anbindung Sudenburgs an die Stadtmitte per Schienenersatzverkehr und eine umgeleitete Straßenbahnlinie 1 sorgen dabei für Verdruss bei Fahrgästen. In Leserbriefen an die Volksstimme und beim Magdeburger Fahrgastverband war so Kritik daran laut geworden, dass es keinen direkten Ersatzverkehr zum Hasselbachplatz gibt. Lediglich die Anwohnerlinie 40 mit Minibus wurde eingerichtet, „die jedoch nur bis 21 Uhr verkehrt“, so Tom Bruchholz, Vorsitzender des Verbands. Die Linie 1, die von Sudenburg über eine Schleife durch Stadtfeld in die Altstadt und weiter durch die Neustadt zur Lerchenwuhne fährt, schafft allein eine Direktverbindung in die nördliche Altstadt.

Tim Stein ist Sprecher der MVB und bittet die Fahrgäste, nach Möglichkeit die Straßenbahnlinie 1 zu nutzen. „Die Buslinie 40, die wir bewusst als Anwohnerbuslinie bezeichnen, dient allein als Ersatzverkehr für die Anlieger rund um die Haltestelle Jordanstraße. Ein Einsatz von Standardbussen ist auf dieser Linie nicht möglich, da am Südring kein ausreichend großer Wendekreis zur Verfügung steht.“ Daher kämen nur die Kleinbusse mit begrenzter Platzkapazität infrage. Und auch eine andere Linienführung, beispielsweise mit Wende über Brunnerstraße, sei nicht möglich. „Alle Nebenstraßen in diesem Bereich sind nicht für die Befahrung von Standardbussen ausgelegt“, so der MVB-Sprecher.

Um von Sudenburg aus schnell die südliche Innenstadt zu erreichen, empfehlen die Verkehrsbetriebe, die Buslinien 54 und 54E zu nutzen. Im Berufsverkehr zwischen 6 und 8 Uhr und zwischen 13 und 16 Uhr fahren zusätzliche Busse als Linie 54E zwischen Sudenburg und Raiffeisenstraße. So könne nahezu alle zehn Minuten an der Raiffeisenstraße in die Straßenbahnlinien 6 und 9 Richtung Hasselbachplatz und Innenstadt sowie von den Straßenbahnlinien in die Busse nach Sudenburg umgestiegen werden.

Ein weiterer Kritikpunkt des Fahrgastverbands zielt auf die personelle Ausstattung der MVB mit Fahrern ab: „Einmal mehr drängt sich hier der Verdacht auf, dass die MVB unter dem Deckmantel von Bauarbeiten Einsparungen generieren möchten, da einerseits die Personalsituation weiterhin sehr angespannt ist und andererseits auch die Anzahl der zur Verfügung stehenden Fahrzeuge zu knapp bemessen ist, um auf allen Linien einen verlässlichen Regelbetrieb zu gewährleisten“, meint Detlef Fred Lasse, Vorstandsmitglied des Fahrgastverbandes.

Dem widerspricht MVB-Sprecher Tim Stein: „Im Vergleich zum ,normalen‘ Liniennetz ist der Aufwand für das jetzige Baustellenliniennetz, was den Einsatz von Personal und Fahrzeugen angeht, nahezu identisch. Daher weisen wir den Vorwurf des Fahrgastverbands, wir würden mit den Umleitungsverkehren mit Absicht Einsparungen generieren, weil angeblich unsere Personal- und Fahrzeugsituation angespannt sei, entschieden zurück.“