Startschuss für Grüne Galerie

Schönebeck l Nicht nur grün – bunt soll es werden in der Schönebecker Geschwister-Scholl-Straße. Bereits 2014 entstand dafür eine Idee, jedoch gab es damals noch Probleme bei der Umsetzung. Jetzt soll es aber verwirklicht werden. Das Hauptaugenmerk wurde dabei auf die etwa 200 Quadratmeter große Backsteinmauer und der Grünfläche davor am ehemaligen Hermania-Gelände gelegt. „Geplant sind bunte Wandmalereien und Graffiti an der Mauer. Aus der verwilderten Grünfläche soll ein schöner Garten entstehen“, erklärt Sachsen-Anhalts Kulturstaatssekretär und Schirmherr des Projektes Gunnar Schellenberger (CDU).

Dafür holten sich er und Oberbürgermeister Bert Knoblauch (CDU) das Artist-Collective „Klub7“ ins Boot. Auf Empfehlung von Manon Bursian von der Kunststiftung Sachsen-Anhalt. „Das Kollektiv gilt in der Szene als wahre Streetart-Helden“, erklärt sie, „sie haben sich wirklich schon länder- übergreifend verewigt.“ In der Tat entpuppen sich „Klub7“, mit Sitz in Berlin und Halle, als echte Weltenbummler. Von Graz über Istanbul bis nach Israel – in zahlreichen Metropolen durften sich die Künstler verwirklichen. Impressionen dazu sind auf ihrer Internetseite www.klub7.de zu sehen. Das nächste Ziel lautet also Schönebeck.

„Wir sehen viel Potenzial in der Fläche und haben auch jetzt schon einige Visionen, die wir umsetzen wollen“, sagt Klub7-Mitglied Diskorobot, wie er sich selbst nennt, freudig. „Es soll eine Verbindung von Wandmalerei und Pflanzenkunst werden. Quasi Urban Art meets Urban Gardening“, ergänzt ihn sein Klub7-Kollege mit dem Künstlernamen Mike Okay. Da beide Künstler und ihr Kollektiv jedoch lediglich Experten auf dem Gebiet der Kunst sind, stehen ihnen unter anderem Guido Schmidt und Silke Beyme vom Sachgebiet Grünflächen Stadt Schönebeck mit Rat zur Seite. „Wir freuen uns auf die Ideen der Künstler und werden sie bei der Umsetzung fachlich beraten“, so Schmidt.

Die Sanierung und Verschönerung der Geschwister-Scholl-Straße findet bereits seit mehreren Jahren statt und wird nun fortgeführt, erklärt Schmidt: „Der Straßenbelag wurde bereits erneuert. Die Gehwege und Begrünungen sollen folgen. Dieses Kunstprojekt steigert also zudem die Attraktivität der gesamten Straße.“ Und es muss nicht das letzte dieser Art gewesen sein, meint Gunnar Schellenberger. Zum Beispiel die Fläche unmittelbar gegenüber der künftigen Grünen Galerie könnte ein nächstes Projekt werden. „Vielleicht wird es sogar eine Art Kulturthemenpark in der Straße. Mal sehen, welche Ideen uns noch kommen“, so der Kulturstaatssekretär.

Und auch für die Pflege der Grünen Galerie hat der CDU-Mann bereits eine Idee. Schulen aus der Umgebung können sich direkt bei ihm als Paten für die Grüne Galerie in Schönebeck bewerben: „Die Schüler könnten sich zum Beispiel um das Gießen der Blumen oder Bäume kümmern. Wenn Kinder wissen, dass etwas ihnen gehört, bekommt es eine völlig neue und vor allem wichtigere Bedeutung für die Mädchen und Jungen.“ Bereits im Herbst soll die erste Farbe an der Mauer sein. Die Begrünung folgt im Frühjahr 2018.