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Wettrennen Warum Apothekerinnen im Schlamm laufen

Heute im weißen Kittel, morgen im dreckigen T-Shirt. Burger Apothekerinnen starten beim Schlammlauf in Hamburg.

18.08.2017, 04:00

Burg l Sport hält gesund! Davon ist Kristin Loh felsenfest überzeugt. Mehr noch: „In Kombination mit gesunder Ernährung ist Sport die ideale Lebensphilosophie“, sagt die Burger Apothekerin. Sie redet nicht nur darüber, sondern macht es vor. Unter anderem beim Muddy Engel Run am 2. September in Hamburg. Frei übersetzt bedeutet der Wettkampfname: Schlammiger Engellauf.

Kristin Loh nimmt fast die gesamte Belegschaft ihrer Neuen Flora Apotheke in Burg mit in die Hansestadt. Unter anderem wird die Chefin dort mit Ariane Döhler, Lisa Emmelmann, Nicole Görtzel, Kerstin Grossehelweg und Elke Hannemann das sportliche Abenteuer in Angriff nehmen.

Der Muddy Engel Run ist ein Wettkampf ausschließlich für Frauen und Mädchen. Mit drei Veranstaltungen in Deutschland startete diese verrückte Aktion 2016 als erster Schlammlauf nur für Frauen in Europa. Mehr als 10.000 Teilnehmerinnen nahmen an der jeweils fünf Kilometer langen Strecke mit viel Schlamm und noch mehr Hindernissen teil.

Neben dem Spaß und dem sportlichen Aspekt steht der Kampf gegen den Brustkrebs im Fokus dieses Rennens. Der Muddy Angel Run hat mit dem Verein Brustkrebs Deutschland diese Events genutzt, um mehr Aufmerksamkeit für die Erkrankung Brustkrebs zu generieren. Kristin Loh freut sich jedenfalls auf „einen unvergesslichen, schlammigen und spaßigen Tag mit meinen Freundinnen. Zumal das Spendengeld auch noch einem guten Zweck dient.“

Tatsächlich bezeichnet sie ihre Mitarbeiterinnen als Freundinnen: „Wir haben nicht das klassische Chef/Angestellten-Verhältnis, sondern verstehen uns eher als große Familie im Berufsleben. Das ist mir wichtig, denn wir verbringen ja tatsächlich mehr Zeit miteinander als mit den eigenen Familien“, sagt Kristin Loh zur Volksstimme.

Die Unternehmerin und vierfache Mutter meint es ernst mit dem Sport. Vor zweieinhalb Jahren hat sie mit dem Lauftraining begonnen. Warum? „Nach vier Geburten war mein Blick in den Spiegel nicht lustig.“ Um die Zeit fürs Training freizuschauffeln, muss sie Familien- und Berufsalltag haargenau planen. Sie trainiert nicht allein, sondern nimmt oft die Kolleginnen einfach mit. Dieser Ehrgeiz mündete im Mai mit einem Start ihres Teams beim Waldlauf in Friedensau – ebenfalls eine Benefizveranstaltung ohne Zeitmessung (es geht um die Anzahl der Runden, die von Sponsoren vergütet werden).

Jetzt folgt Wettkampf Nummer zwei in Hamburg. Sie sagt: „Wir trainieren in einem Magdeburger Studio. Irgendwann hatte ich den Mädels mal Gutscheine dafür geschenkt. Aber natürlich trainieren wir auch bei Wind und Wetter draußen in und mit der Natur.“ Eine besondere Taktik haben sich die sportlichen Damen für Hamburg nicht zurecht gelegt: „Uns geht es um die Teilnahme, um den guten Zweck und um den Spaß daran.“ Und: „Wir verkaufen in der Apotheke Gesundheit. Also sollten wir Vorbilder sein, indem sich jeder in seinem Rahmen sportlich betätigt und gesund ernährt. Das ist meine Philosophie.“

Kristin Loh hat die Apotheke an der Schartauer Straße in Burg vor fünf Jahren von ihrem Schwiegervater Dr. Hans-Joachim Loh übernommen. Früher war das Haus auch als Parkapotheke bekannt. Noch früher beherbergte dieses Eckhaus eine Drogerie.