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Verband kritisiert fehlende Unterstützung für Blinde

14.10.2017, 11:57

Magdeburg (dpa/sa) - Blinde und Sehbehinderte in Sachsen-Anhalt erhalten aus Sicht ihres Verbandes zu wenig Unterstützung. So sei etwa das Blindengeld viel zu niedrig, kritisierte Christel Pildner, Geschäftsführerin des Blinden- und Sehbehinderten-Verbands, am Rande einer Verbandstagung am Samstag in Magdeburg. Derzeit betrage die staatliche Unterstützung 320 Euro im Monat, deutlich weniger als in anderen Bundesländern.

Das Geld diene dazu, Blinden die selbstständige Teilnahme am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Eingesetzt werde es etwa für Taxikosten, nötige Begleitpersonen oder andere Hilfsmittel. "Nicht alles wird von der Krankenkasse gezahlt", sagte Pildner der Deutschen Presse-Agentur. Manche Blinde und Sehbehinderte seien auch auf eine Haushaltshilfe angewiesen. Pildner sprach sich für ein in ganz Deutschland einheitliches Blindengeld aus.

Auf ihrem Verbandstag forderten die Blinden und Sehbehinderten zudem eine bessere augenärztliche Versorgung und mehr Beratungsangebote für Betroffene. Zudem müsse der Zugang für Blinde zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk ausgebaut werden.

Nach Angaben des Verbands gibt es in Sachsen-Anhalt mehr als 30 000 Menschen mit Sehbehinderungen, darunter etwa 3500 Blinde und rund 2000 hochgradig Sehbehinderte. Mehr als drei Viertel der Betroffenen seien bereits im Rentenalter.