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Aus Holz und Harz Jedes Stück ist ein Unikat

Er hat sein Hobby - Handwerk, Kunst und Technik - zum Beruf gemacht. Dafür ist Carsten Hopfe zurück in seine Heimat gekommen.

Von Anke Schleusner-Reinfeldt 27.02.2021, 00:01

Neuermark-Lübars l Ein Lächeln huscht über das Gesicht von Carsten Hopfe, als er nach dem letzten Schliff den Staub vom Servierbrett wischt. Er ist zufrieden mit dem Stück. Die vier Buben eines Kartenspiels machen diesen Auftrag eines Skatspielers zu einem Unikat. Daneben liegen zwei Wanduhren – die Zeiger kreisen über das Emblem eines hiesigen Sportvereins und über die Weltkarte. Noch fertiggestellt werden muss ein Tablett für einen Klietzer, das mit buntem Farbenspiel wohl für Gesprächsstoff auf der nächsten Party sorgen wird.

Erst seit wenigen Wochen ist Carsten Hopfe selbstständig mit seiner Kreativwerkstatt „Rough-Manufacture“ – zu deutsch: raue, rustikale Manufaktur.

Der heute 30-Jährige ist in Neuermark-Lübars aufgewachsen, hat sein Abitur am Tangermünder Gymnasium und dann in Leipzig eine duale Ausbildung zum KfZ-Mechatroniker absolviert.

Nach einigen Jahren im Berufsalltag mit Schichtdienst rund um die Uhr entschloss sich Carsten Hopfe, dem eintönigen Angestelltenverhältnis zu entfliehen und einen neuen, kreativen Weg einzuschlagen. In seiner Freizeit spielten handwerkliche, künstlerische und auch technische Tätigkeiten schon immer eine große Rolle. So hat er verschiedene Möbel seiner Wohnung selbst gebaut und designt. Das weckte auch bei Freunden das Interesse an den mit 3D-gedruckten Objekten aufgewerteten Unikaten. Sowohl das digitale Design als auch das technische Know-How für den 3D-Drucker hat er sich selbst beigebracht.

Im vergangenen Jahr machte er Nägel mit Köpfen und wagte den Schritt in die Selbstständigkeit, vorerst im Nebenerwerb. Das lief so gut an, dass er – obwohl es nie sein Plan war – zurück in sein Heimatdorf zog. Vorerst ohne großartige Investitionen, baute er eine Scheune zur Kreativwerkstatt um.

„Ich will erst sehen, wie alles anläuft, bevor ich viel Geld reinstecke.“ Inzwischen hört er sich um, wo es passendere Räumlichkeiten gibt.

Auch technisch rüstet Carsten Hopfe nach und nach auf. Gerade wartet er auf die Lieferung einer großen CNC Fräse, mit der er nicht nur Holz, sondern auch Metall bearbeiten kann. Eine neue Fräse aus dem Werk hätte um die 30 000 Euro gekostet.

„Ich habe alles in Einzelteilen bestellt, baue die Fräse selbst zusammen und fehlende Kleinteile kann ich im 3D-Drucker herstellen.“

Holz und Kunstharz sind die zwei Materialien, die er für das Design nutzt. „Diese anpassungsfähigen Elemente öffnen einfach zahlreiche Möglichkeiten für die individuelle Gestaltung von Objekten. In Kombination mit Fräsgravuren, 3D-Drucken und Acrylfarben bietet sich so ein breites Spektrum, der Phantasie sind kaum Grenzen gesetzt.“

Vom Servierbrett und stylischer Lampe über Acrylgemälde und Wanduhr bis hin zu massivem Esstisch ist alles dabei. Entweder ganz neu angefertigt oder Vorhandenes aufgemöbelt und zu einem Unikat gemacht.

Und mit dem 3D-Drucker lässt der Neuermark-Lübarser gerade für ein Stendaler Unternehmen das Modell eines Wohnkomplexes entstehen, so dass die Anschauungsmöglichkeiten besser als auf dem Blatt Papier sind. „Das wäre auch ein Angebot für Architekten oder Immobilienmakler, die ihren Kunden verschiedene Hausmodelle präsentieren wollen“, sieht der Jungunternehmer weitere Möglichkeiten, die 3D-Drucker gut auszulasten. Gerade entstehen hier die Ziffern und Zeiger für die Uhren.

Um das kleine Unternehmen publik zu machen, begann nun der Aufbau einer Homepage samt Shop. Erste Broschüren sind erstellt und in der Region verteilt, um regional auf sich aufmerksam zu machen. Aber auch überregional hat Carsten Hopfe schon Kunden gewonnen und Unikate für Wohnhäuser und auch Büros beispielsweise in Leipzig, Berlin und der Schweiz gefertigt.

Interessierte können sich einen Überblick unter www.rough-manufacture.com verschaffen und per Email Kontakt aufnehmen oder telefonisch (0162/4524576 oder 0152/02736181).