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Auf dem Rücksitz lieber nicht nach vorne lehnen

Falsche Sitzpositionen und geringere Sicherheitsstandards: Hinten sitzen Autoinsassen oft unsicherer als vorne. Das zeigt eine Studie der Unfallforschung der Versicherer.

07.12.2015, 08:37

Berlin (dpa/tmn) - Hinten sitzt man im Auto oft unsicherer als vorne. Darauf weist die Unfallforschung der Versicherer (UDV) hin. Daran sind die Insassen oft selbst schuld: Sie lehnen sich nach vorne oder zur Seite, um aus dem Frontfenster zu schauen oder gut mit anderen Mitfahrern reden zu können.

Das Problem dabei: Der Gurt schützt dann nicht mehr richtig. Das gilt auch, wenn der Gurt unter den Arm gedrückt wird, weil das System am Hals drückt. In dem Fall hilft er laut UDV fast gar nicht mehr.

Viele Insassen glauben, dass der Hintersitz genauso sicher oder sicherer als der Vordersitz ist. Ein Trugschluss, so der UDV. In ihrer Unfallanalyse stellte sie fest, dass Verletzungen bei Crashs in 70 Prozent der Fälle vorne wie hinten gleich schwer ausfielen, bei 20 Prozent waren die Insassen auf dem Rücksitz jedoch schlimmer dran. Das war ein Ergebnis einer UDV-Studie, bei der Crashtests, Befragungen, sowie Feldversuche durchgeführt wurden.

Schuld kann nicht nur eine falsche Sitzposition sein: Auch das Sicherheitslevel der Rücksitze hält mit dem der Vordersitze oft nicht mit. Gurtstraffer und -begrenzer sowie Airbags sind laut UDV nur auf den vorderen Plätzen Standard.

Unangeschnallt auf dem Rücksitz gefährdet man das eigene und das Leben seiner Mitfahrer, warnt der ADAC. Erwachsene können laut den Angaben des Autoclubs bei Kollisionen mit 50 km/h mit bis zu drei Tonnen Kraft nach vorne schleudern.

Das hat unter Umständen fatale Folgen, wie auch ein Crashtest der UDV zeigte: Da wurde der vordere Sitz durch einen nicht angeschnallten Rücksitzinsassen so nach vorne gepresst, dass schwere Verletzungen beim Vordermann die Folge gewesen wären.

Mitteilung der UDV