1. Startseite
  2. >
  3. Leben
  4. >
  5. Auto
  6. >
  7. Der Mazda6 als Gebrauchtwagen

Meist eine gute Partie Der Mazda6 als Gebrauchtwagen

Gut aussehend und mit individuellem Touch - der Mazda6 macht optisch was her. Die Technik betreffend war er vor dem Modellwechsel ein Musterschüler. Danach kamen jedoch einige Probleme und der Rost.

23.10.2018, 03:55

Berlin (dpa/tmn) - Wer Mazda fährt, mag es ein wenig individueller. Schließlich sind die Fahrzeuge des japanischen Herstellers bekannt dafür, ein Quäntchen ungewöhnlicher gestaltet zu sein als viele Konkurrenzmodelle - so auch das Mittelklassemodell Mazda6.

Auch in technischer Hinsicht ist der Sechser der ersten beiden Modellgenerationen bis Baujahr 2013 meist eine gute Partie. Nur bei älteren Modellen häufen sich die Blessuren.

Der Mazda 626, bis 2002 Vorgänger des Mazda6, war ein Musterschüler bei der Kfz-Hauptuntersuchung (HU). Mit dem Modellwechsel kamen aber Probleme auf, zum Beispiel haperte es an der Blechkonservierung, wie der "Tüv Report 2018" feststellt. Der zwischen 2002 und 2008 aufgelegte Sechser krankt auch an den Achsgelenken. Hier fährt das Modell bei der fünften HU überdurchschnittlich viele Mängel ein - auch bei der Fußbremse.

Betroffen von Problemen mit der Fußbremse ist auch der Nachfolger. Bereits ab der zweiten HU im Fahrzeugalter von fünf Jahren macht der Sechser zudem bei der Beleuchtung mehr Probleme als der Durchschnitt, bei den Rückleuchten patzen dem Bericht zufolge nur die Neunjährigen. Rostende Auspuffanlagen oder Ölverlust treten beim Mazda6 dagegen kaum auf. Insgesamt bekommt vor allem das jüngere Modell ein recht gutes Zeugnis ausgestellt.

Ein etwas schlechteres Abschneiden diagnostiziert der ADAC beim Pannenverhalten. In der offiziellen Clubstatistik landet das Mittelklassemodell nur im Mittelfeld. Die Bilanz vermiesen ihm häufig verstopfte Rußpartikelfilter bei Autos von 2008 und 2009, zu niedriger Öldruck bei Modellen von 2010 und 2013 und streikende Wegfahrsperren (2009 und 2010). Auch wegen leerer Starterbatterien (2008 bis 2011) mussten die Helfer des ADAC recht oft ausrücken. Außerdem gebe es eine "eine wirklich große Rückrufhistorie".

Beim Mazda6 bis Baujahr 2012 hat der ADAC allein 13 solcher Aktionen gezählt. Probleme machten Tanks, die sich wegen unzulässig hoher Hitze zu verformen drohten, Leistungsverlust im Ladeluftkühler oder ungewolltes Beschleunigen wegen unkontrollierter Verbrennungsabläufe im Motor. Den größten Rückruf musste Mazda im September 2016 starten, weil bei über 200.000 Mazda-Modellen des Bauzeitraums Dezember 2008 bis Dezember 2015, darunter auch der Sechser, die Gasdruckdämpfer der Heckklappe streikten und diese ungebremst herunterfallen konnten.

Im Jahr 2002 wurde aus dem 626 der Mazda6 (Typ GG/GY). Wie sein Vorgänger wurde auch er als Stufen- und Fließheck sowie als Kombi angeboten - daran hält Mazda bis heute fest. Nur: Es begann die Zeit des ausgefeilteren Karosseriedesigns, das vielen Kunden gefiel. 2008 übernahm die Neuauflage (Typ GH), die bis 2013 gefertigt wurde. Ein Facelift gab es zum Modelljahr 2010.

Die Ottomotoren im älteren Sechser bringen es auf 88 kW/120 PS bis 191 kW/260 PS (Sportmodell MPS) beziehungsweise bis zu 125 kW/170 PS im neueren Sechser. Die Diesel decken eine Spanne von 89 kW/121 PS bis 105 kW/143 PS beziehungsweise 92 kW/125 PS bis 136 kW/185 PS ab.

Auf dem Gebrauchtwagenmarkt werden für einen fünftürigen Mazda6 2.2 CD DPF mit 132 kW/180 PS von 2011 nach Angaben des "DAT Marktspiegel" der Deutschen Automobil Treuhand durchschnittlich 9700 Euro gezahlt - bei 144.000 Kilometern Laufleistung. Ein gleich alter Benziner 2.0 mit 114 kW/155 PS ist als Viertürer mit 7975 Euro verzeichnet (122.000 Kilometer). Mit noch bis zu 11.700 Euro je nach Ausstattung und durchschnittlich 93.000 Kilometern auf der Uhr ist ein 1.8 Kombi mit 88 kW/120 PS vom letzten Baujahr 2013 verzeichnet.