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Fahrbericht Beim Toyota Supra geht es nur ums Vergnügen

Toyota hat sich in den letzten Jahren beharrlich für den elektrifizierten Verbrenner eingesetzt. Mit dem Comeback des legendären Supra beweisen die Japaner, dass sie auch vergnügliche Autos bauen können.

12.06.2019, 04:00
Für den Bau des Coupés sind die Japaner eine Kooperation mit BMW eingegangen und haben den Supra vom neuen Z4 abgeleitet. Foto: Toyota
Für den Bau des Coupés sind die Japaner eine Kooperation mit BMW eingegangen und haben den Supra vom neuen Z4 abgeleitet. Foto: Toyota Toyota

Berlin (dpa-infocom) - Er ist wieder da: Nach mehr als 15 Jahren bringt Toyota jetzt den legendären Supra zurück. Von 1978 bis 2002 in vier Generationen nahezu ohne Unterbrechung gebaut, zählt das Coupé zu den berühmtesten Sportwagen aus Japan.

Jetzt soll der Supra der vom Hybridantrieb gekennzeichneten Modellpalette wieder ein bisschen Pep geben.

Mit ein bisschen Hilfe

Für das ebenso langwierige wie schwierige Comeback des Coupés hat sich Toyota kompetente Schützenhilfe geholt: Weil die Stückzahlen für eine eigene Entwicklung zu klein und die Kosten zu hoch gewesen wären, sind die Japaner eine Kooperation mit BMW eingegangen und haben den Supra vom neuen Z4 abgeleitet.

Das ist allerdings kein Schaden, denn erstens ist der ja buchstäblich nicht von schlechten Eltern und zweitens haben die Ingenieure beiden Modellen in Design und Dynamik einen ganz eigenen Charakter gegeben.

Vergnügen schlägt Vernunft

Wo andere Toyotas vor allem vernünftig sein wollen, geht es im Supra allein ums Vergnügen. Das knackig kurze Coupé ist deshalb nicht nur lustvoll gezeichnet, sondern auch leidenschaftlich abgestimmt.

Kaum sitzt man tief unten auf der Straße hinter dem Lenkrad, werden Mensch und Maschine eins und man spürt einen unbändigen Vorwärtsdrang, dem der Toyota bereitwillig nachkommt. In 4,3 Sekunden schnellt er auf Tempo 100 und bei Vollgas wird er bei 250 Sachen abgeriegelt, obwohl wahrscheinlich viel mehr möglich wäre.

Für die Landstraße gebaut

So souverän der Japaner damit über die linke Spur düst, ist sein eigentliches Revier die Landstraße - nicht umsonst ist er maßgeblich auf der Nordschleife des Nürburgrings entwickelt worden.

Je enger die Kurven, desto größer ist die Freude am Fahren. Und je kürzer die Geraden, desto häufiger sind die kleinen Zwischenspurts. Es ist lange her, dass ein Toyota so viel Spaß gemacht hat.

Unter dem Blech sind Z4 und Supra identisch

Zwar fühlen sich Z4 und Supra hinter dem Steuer tatsächlich anders an. Doch unter dem Blech sind sich beide Autos sehr ähnlich. So übernehmen die Japaner von den Bayern den drei Liter großen Reihensechszylinder, der hier wie dort mit Turbo-Kraft auf 250 kW/340 PS und 500 Nm kommt. Kombiniert ist er mit einer famosen Achtgang-Automatik und angetrieben wird - wie es sich gehört - die Hinterachse.

Dumm nur, dass man für den Spaß einen hohen Preis bezahlt: Der Händler verlangt mindesten 62.900 Euro. An der Tankstelle macht einen dann der Normverbrauch von 7,5 Litern (CO2-Ausstoß 170 g/km) und das kleine Tankvolumen von 52 Litern zum Dauergast.

Kleine Auflage, kleine Auswirkung

Für einen Sportwagen ist der Verbrauch vergleichsweise vernünftig. Und man muss den Japanern fast dankbar sein, dass sie nicht auch im Supra einen Hybrid-Antrieb eingebaut und den Durst so noch weiter gedrückt haben. Das liegt wahrscheinlich nur an der kleinen Stückzahl, denn mit gerade einmal 900 Exemplaren für ganz Europa in diesem Jahr und 1500 im nächsten Jahr ist der Einfluss auf die CO2-Bilanz des Herstellers marginal.

Was für die Klimaschützer ein Segen ist, wird sich für die Fans allerdings als Fluch erweisen. Schließlich ist der Supra für dieses Jahr ausverkauft. Und wer nicht unmittelbar zum neuerlichen Bestellstart nach dem 24-Stunden-Rennen im Juni unterschreibt, wird wohl auch im nächsten Jahr leer ausgehen. Und so stark, wie sich die beiden Schwestermodelle unterscheiden, ist der lange nicht so streng limitierte BMW Z4 nur bedingt eine Alternative.

Attraktiv auch bei der Ausstattung

Wer allerdings einen Supra ergattert, bekommt nicht nur einen extrem attraktiven Sportwagen, sondern auch einen, der ungewöhnlich gut ausgestattet ist. Denn von den Sportsitzen über das adaptive Fahrwerk bis hin zur Navigation ist alles an Bord, was man für den Spaß auf der Straße braucht. Nur das von BMW entliehene Head-Up-Dispaly und ein paar andere Extras sind dem Top-Modell vorbehalten.

Fazit: Das Warten hat sich gelohnt

Es hat zwar endlose 17 Jahre gedauert, und für Spätentschlossene geht die Geduldsprobe aufgrund der kleinen Stückzahlen sogar noch weiter. Doch mit seinem atemberaubenden Design und seiner begeisternden Fahrdynamik ist der Supra das Warten allemal wert.

Datenblatt: Toyota Supra

Alle Daten laut Hersteller, GDV, Schwacke

Der Toyota Supra ist mit Sportsitzen und einem adaptiven Fahrwerk ausgestattet. Foto: Toyota
Der Toyota Supra ist mit Sportsitzen und einem adaptiven Fahrwerk ausgestattet. Foto: Toyota
Toyota
Unter der Haue steckt ein drei Liter großer Reihensechszylinder, der auf 250 kW/340 PS und 500 Nm kommt. Foto: Toyota
Unter der Haue steckt ein drei Liter großer Reihensechszylinder, der auf 250 kW/340 PS und 500 Nm kommt. Foto: Toyota
Toyota
Der Normverbrauch des Sportwagens liegt bei 7,5 Litern (CO2-Ausstoß 170 g/km), das Tankvolumen beträgt nur 52 Liter. Foto: Toyota
Der Normverbrauch des Sportwagens liegt bei 7,5 Litern (CO2-Ausstoß 170 g/km), das Tankvolumen beträgt nur 52 Liter. Foto: Toyota
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Der Toyota Supra ist zu Preisen ab 62.900 Euro zu haben. Allerdings ist er für dieses Jahr schon ausverkauft. Foto: Toyota
Der Toyota Supra ist zu Preisen ab 62.900 Euro zu haben. Allerdings ist er für dieses Jahr schon ausverkauft. Foto: Toyota
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