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Vornehmes Schwergewicht Das ergibt eine Probefahrt mit dem neuen Mercedes GLS

Mercedes rüstet auf bei seinen Geländewagen: Wenn im Herbst der neue GLS startet, wird Daimlers Super-SUV noch stattlicher, noch schicker, noch stärker und noch praktischer. Was ihm jetzt noch zu Bentley Bentayga & Co fehlt, soll bald der erste Offroad-Maybach richten.

10.07.2019, 17:41
Groß, größer, am größten: Mit einer Länge von  5,21, einer Breite von 1,96 und einer Höhe von 1,82 Metern ist der GLS ein wahrer Riese unter den SUVs. Foto: Mercedes/dpa-infocom
Groß, größer, am größten: Mit einer Länge von 5,21, einer Breite von 1,96 und einer Höhe von 1,82 Metern ist der GLS ein wahrer Riese unter den SUVs. Foto: Mercedes/dpa-infocom dpa

Berlin (dpa-infocom) - Big is beautiful. Zwar hat die Angst ums Klima das Bewusstsein vieler Verbraucher geschärft. Doch wenn es um die beliebten Geländewagen geht, dann kann es gar nicht groß genug sein. Das wissen sie auch bei Mercedes und stellen dem neuen GLE jetzt wieder einen GLS zur Seite.

Noch größer als bisher, noch praktischer, noch vornehmer, noch stärker - und natürlich noch teurer: 85.924 Euro muss man mindestens bezahlen, wenn man damit ab November von Hof des Mercedes-Händlers fahren will.

Viel Auto für viel Aufpreis

Für einen Aufschlag von rund 15.000 Euro auf den eng verwandten GLE gibt es deutlich mehr Auto: Den Radstand hat Mercedes um 14 Zentimeter auf 3,14 Meter gestreckt, die Länge wächst um 30 Zentimeter auf 5,21 Meter und in Breite und Höhe misst das Oberklasse-SUV nun 1,96 und 1,82 Meter. Auch den Vorgänger überragt der GLS um sechs Zentimeter zwischen den Achsen und um acht in der Länge.

Entsprechend geräumig geht es auf den drei Sitzreihen zu: Auch in der Mitte sitzt man auf zwei verschiebbaren Sesseln oder einer luxuriösen Bank mit umklappbarer Mittelarmlehne samt eingebautem Tabletcomputer fürs Infotainment bequemer als in mancher Limousine. Und wenn man erst einmal in den Fond geklettert ist, können es selbst ganz hinten zur Not mal zwei Erwachsene ganz gut aushalten. Wie ernst es den Schwaben mit den vielen Sitzplätzen ist, sieht man an einem kleinen aber bedeutenden Detail: Für alle Plätze - außer dem hinter dem Lenkrad - gibt es gleich zwei USB-Stecker, die den GLS zur Powerbank auf Rädern machen. Und wer Laden noch klassisch versteht, der kann im Kofferraum zwischen 355 und 2400 Liter Gepäck verstauen.

Ambiente und Technik (fast) wie in der S-Klasse

Aber Mercedes hat den GLS beim Generationswechsel nicht nur vergrößert, sondern auch aufgewertet. Im Innenraum befinden sich nun etliche elektrische Helfer, Lack und Leder satt, eine Ambiente-Beleuchtung und mehrere Energizing-Programme. Auch das Bediensystem MB UX rechtfertigt jetzt das S im Namen. Und was zu Konkurrenten wie dem BMW X7 oder dem Range Rover in der höchsten Ausstattung noch fehlt, das soll in ein paar Monaten ein Maybach bieten. Der wird, so hört man in Stuttgart, so vornehm, dass er es sogar mit Bentley und Rolls-Royce aufnehmen kann.

Neben dem Komfort und dem Luxus aus der S-Klasse gibt es auch die gesamte Technik aus dem Flaggschiff. Das gilt für die Assistenzsysteme genauso wie für das Fahrwerk mit einer vorausschauenden Luftfederung, die jetzt noch besser arbeitet. Dank schneller 48-Volt-Motoren an jedem Federelement kann sie den Wagen besonders gut auf bevorstehende Kurven oder Unebenheiten einstellen und so wahlweise den Komfort oder den Fahrspaß erhöhen. Obwohl über 2,5 Tonnen schwer und mehr als fünf Meter lang, surft der GLS in der entsprechenden Programmierung förmlich durch die Kurven.

Fürs Abenteuer im Abseits gerüstet

Auch wenn der GLS hauptsächlich als braver Familienriese verkauft werden dürfte, besitzt er überzeugende Gelände-Qualitäten. Wer sich mit dem Dickschiff ins Abenteuer wagt, muss keine Angst haben: Mit serienmäßigem Allradantrieb, extragroßer Bodenfreiheit und speziellen Offroad-Fahrprogrammen kommt er sicher ans Ziel. Damit der Fahrer von der Quer-Feld-Ein-Partie wenig zu spüren bekommt, sorgen die Komfortsysteme für die nötige Portion Wellness.

In Fahrt bringen den GLS dabei zunächst zwei Sechszylinder-Diesel mit drei Litern Hubraum oder ein 4,0 Liter großer V8-Benziner. Zwar ist dieser im GLS 580 montierte Motor eine Besonderheit, weil er als erster seiner Art über einen elektrischen Startergenerator verfügt. So kommen zu den ohnehin schon üppigen 360 kW/489 PS und 700 Nm beim Anfahren noch einmal 16 kW/22 PS und 250 Nm. Doch selbst wenn dieser Mild-Hybrid den Verbrauch drückt, stehen noch 9,8 Liter Verbrauch und 223 g/km CO2-Ausstoß im Datenblatt. Und in der Preisliste dürfte es sechsstellig werden. Deshalb ist der Diesel wohl doch die bessere Wahl. Und wenn man statt dem GLS 350d mit 210 kW/286 PS gleich den GLS 400d mit 243 kW/330 PS wählt, ist man ebenfalls gut motorisiert: Bis zu 700 Nm bringen den Wagen in 6,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h, Schluss ist bei 238 km/h und der Verbrauch liegt bei 7,6 Litern (201 g/km).

Fazit: Feste Größe im Segment

Die erste Generation des GLS war einfach nur groß. Doch mit der neuen Auflage haben die Schwaben den Wagen auf ein neues Niveau gehoben und sich das S im Namen mit viel Luxus, Komfort und Technik redlich verdient, ohne Variabilität und Geländegängigkeit zu beschneiden. So wird der GLS endlich zu einer festen Größe im Segment.

Datenblatt: Mercedes GLS 400d

Alle Daten laut Hersteller, GDV, Schwacke