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Roadster im Autotest Mit dem BMW Z4 Fahrspaß unter freiem Himmel

Im nächsten Frühjahr bringt BMW wieder einen neuen Z4 und besinnt sich dabei auf klassische Roadster-Tugenden: Der offene Zweisitzer kehrt zum Stoffverdeck zurück und rückt vor allem die Freude am Fahren wieder in den Focus.

05.12.2018, 04:00

Berlin (dpa-infocom) - Das war eine schwere Geburt: Mit dem Z4 hat sich BMW fast zwei Jahre Zeit gelassen. Zu schlecht waren die Verkaufszahlen des Vorgängers und zu düster die Prognosen im Roadster-Segment, um leichtfertig ein neues Nischenmodell aufzulegen.

Erst als die Bayern Toyota als Partner gewinnen konnten und den Japanern den Z4 mit Coupé-Karosse als Nachfolger des supra schmackhaft machen konnten, hat sich das Projekt für sie gerechnet. Für Frischluft-Freunde hat das Warten daher bald ein Ende: Im März geht die Geschichte des Z4 zu Preisen ab 40.950 Euro wieder weiter.

Das klassische Stoffverdeck ist zurück

Dabei dreht BMW das Rad der Zeit zwei Generationen zurück. Doch keine Sorge, der Z4 bekommt kein Retro-Design, sondern sieht im Gegenteil mit extrem flachen Scheinwerfern und einer neuen Niere frischer aus denn je. Doch mustern die Bayern endlich das versenkbare Hardtop aus und setzen dem Roadster wieder eine klassische Stoffmütze auf.

Die ist mit ihren breiten Metallstegen im Innenraum genauso solide und bietet gegen Schall, Wind und Temperatur den gleichen Schutz. Außerdem sieht sie besser aus und wiegt auch weniger, sie schmälert nicht den 281 Liter großen Kofferraum und faltet sich schneller zurück. Gerade einmal zehn Sekunden vergehen, bis man im Z4 unter freiem Himmel sitzt.

Neues Format für mehr Fahrfreude

Zum neuen Verdeck gibt es auch ein neues Format: So wächst der Roadster um neun Zentimeter auf 4,32 Meter und geht obendrein sieben Zentimeter in die Breite. Im Innenraum, der mit digitalen Instrumenten, einem großen Touchscreen und dem ersten Head-Up-Display im Segment auf der Höhe der Zeit ist, hat man deshalb etwas mehr Platz als früher.

Aber vor allem ging es den Bayern mit den neuen Proportionen um eine bessere Performance - nicht umsonst hat der Z4 trotz seines Wachstums einen Zentner abgespeckt und für besseres Handling einen von 2,50 auf 2,47 Meter gekürzten Radstand bekommen.

Weckruf für Frühaufsteher

Die Spur breit, der Radstand kurz, die progressive Lenkung direkt: Galt die letzte Generation als Cruiser für die Kaffeefahrt, soll das neue Modell die Frühaufsteher anlocken, die den Fahrspaß auf leeren Landstraßen genießen wollen.

Das adaptive Fahrwerk ist auf Wunsch überraschend bestimmt und dazu gibt es ein aktives Hinterachsdifferential, mit dem das Heck leicht wird und noch schneller ums Eck kommt. So fährt man den Z4 fast intuitiv und wundert sich, wer die vielen Assistenzsysteme bestellt, die einem ausgerechnet in diesem Auto das Fahren weitgehend abnehmen wollen.

Drei Motoren zum Start

Wie ernst es die Bayern mit der Sportlichkeit meinen, zeigt auch ihre Motorenauswahl: Den Z4 gibt es von Anfang an auch als M-Performance-Modell mit einem drei Liter großen Reihensechszylinder.

Zwar steigt mit dem M40i der Preis auf mindestens 60.950 Euro und der Normverbrauch liegt bei 7,1 Litern (CO2-Ausstoß 162 g/km). Aber dafür leistet er 250 kW/340 PS, geht mit bis zu 500 Nm zu Werke und beschleunigt binnen 4,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Bei 250 km/h ist nur deshalb Schluss, weil höhere Geschwindigkeiten den waschechten M-Modellen vorbehalten sind.

Weniger Leistung für Langschläfer

Wer mit weniger zufrieden ist, für den haben die Bayern auch einen 2,0-Liter-Vierzylinder im Angebot, der im Z4 30i auf 190 kW/258 PS und im Z4 20i auf 145 kW/197 PS kommt. Der Preis sinkt dann um bestenfalls 20.000 Euro. Der Verbrauch geht auf bis zu 6,0 Liter (137 g/km) zurück. Doch dauert der Sprint von 0 auf 100 km/h bis zu zwei Sekunden länger und im schlimmsten Fall ist schon bei 240 Sachen Schluss.

Fazit: Das Warten hat sich gelohnt

Es hat zwar etwas länger gedauert, doch BMW hat die Zeit gut genutzt: Denn mit der Rückkehr zum Stoffverdeck, seinem neuen Design und vor allem seinem dynamischen Fahrverhalten hat der neue Z4 das Zeug, den Rückgang der Roadster zumindest ein wenig zu verzögern und die Fahne der Fahrfreude hoch zu halten. Allein deshalb hat sich das Warten gelohnt.

Datenblatt: BMW Z4 M40i

Alle Daten laut Hersteller, GDV, Schwacke

Der Z4 ist neun Zentimeter länger und sieben Zentimeter breiter als sein Vorgänger. Foto: BMW
Der Z4 ist neun Zentimeter länger und sieben Zentimeter breiter als sein Vorgänger. Foto: BMW
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Mit Stoffmütze: Statt des versenkbaren Hardtops ist der Roadster wieder mit einem klassischen Stoffverdeck ausgestattet. Foto: BMW
Mit Stoffmütze: Statt des versenkbaren Hardtops ist der Roadster wieder mit einem klassischen Stoffverdeck ausgestattet. Foto: BMW
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Das Stoffdach des Roadsters lässt sich sehr schnell zurückfalten. In gerade einmal zehn Sekunden sitzt man unter freiem Himmel. Foto: BMW
Das Stoffdach des Roadsters lässt sich sehr schnell zurückfalten. In gerade einmal zehn Sekunden sitzt man unter freiem Himmel. Foto: BMW
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Den Z4 gibt es mit drei verschiedenen Motoren: einem drei Liter großen Reihensechszylinder mit 250 kW/340 PS und einem zwei Liter großen Vierzylinder mit 190 kW/258 PS oder 145 kW/197 PS. Foto: BMW
Den Z4 gibt es mit drei verschiedenen Motoren: einem drei Liter großen Reihensechszylinder mit 250 kW/340 PS und einem zwei Liter großen Vierzylinder mit 190 kW/258 PS oder 145 kW/197 PS. Foto: BMW
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Der Z4 M40i mit 250 kW/340 PS beschleunigt in 4,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht bis zu 250 km/h. Foto: BMW
Der Z4 M40i mit 250 kW/340 PS beschleunigt in 4,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht bis zu 250 km/h. Foto: BMW
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