Drei Titel und einmal Silber

Weißenfels l Alle namenhaften Sportvereine des Landes waren angereist, um bei diesem jährlichen Highlight ihren Leistungsstand zu messen. Da viele Sportler bereits über Jahre, teilweise Jahrzehnte, aktiv am Wettkampfsport teilnehmen, ist es immer wieder spannend, den Fitnesszustand in der entsprechenden AK zu erfahren und sich über Badminton-Geschichte auszutauschen.

Für Zerbst ging namentlich als Oldie-Doppel Günther Bee- litz und Petra Fricke getrennt in den Einzeldisziplinen und mit Doppelpartner einer fast gleichen AK an den Start. Nachdem sich die Zerbster in der Landesliga halbwegs stabilisiert hatten, konnten sie die Qualifikation, zu den Norddeutschen Meisterschaften (NDM), die vom 8. bis 10. April in Brandenburg stattfinden, erkämpfen.

Beelitz trat im Herren-Einzel O 60 an und stieß in Runde eins auf Langhammer (Landsberg). Nach einem kurzen Schlagabtausch im ersten Satz, den Bee- litz gut konterte, wurden die Kräfte im zweiten Satz noch mehr mobilisiert. An der magischen 19 scheiterte er. Der Wille zum Sieg war da, jedoch fehlten letztendlich ein bisschen Kondition und Kraft. Stück für Stück musste er sich im zweiten Satz beugen und war im Einzel nach der ersten Niederlage bereits aus dem Rennen.

Im Doppel bildete er mit seinem alten Sportfreund Golbig (Halle) in der AK O 55 ein Team. Beide kannten sich bisher nur als Gegner aus der Oldie-Liga. In der ersten Runde gegen Salzwedel ging es hin und her. Am Ende eine knappe Niederlage für das Zerbst/Halle-Team im dritten Satz. Gewillt, sich doch weiter vorn zu platzieren, gaben beide noch einmal alles und konnten das nächste Spiel gegen Schilling/Pfeiffer(Wittenberg/Aschersleben) in zwei Sätzen gewinnen. Interessant war der zweite Satz, wo beide schon 12:17 zurücklagen und am Ende 21:19 gewannen. Beelitz/Golbig wurden damit Vizemeister in der AK O 55 und qualifizierten sich für die NDM.

Fricke begann die Meisterschaften mit dem Mixed-Doppel, seit fünf Jahren nun schon an der Seite von Andreas Ebert (Aschersleben). Nachdem beide im ersten gemeinsamen Jahr den Titel holten, landeten beide danach nur auf Platz zwei. Endlich wollten beide mal wieder den Titel holen. Und die Rechnung ging auf. In einer sehr konzentrierten ruhigen Spielweise fanden beide recht schnell in ihr Spiel. Fricke mit der alten Reaktionsschnelle und den unerwarteten Stoppbällen am Netz, Ebert mit der nötigen Übersicht und der Gelassenheit. Gegen ihre langjährigen Gegner Kühn/Meitz (Magdeburg) zeigte beide ein souveränes Spiel, in dem sie im entscheidenden dritten Satz nichts anbrennen ließen. Platz eins für das Mixed und das in der AK O 45.

Damen-Einzel gehört nicht zu Frickes Schokoladen-Disziplin, aber es ist immer wieder eine Herausforderung. Nachdem Fricke in der ersten Runde ein souveränes, sicheres Einzel gegen die Sportfreundin aus Bobbau hinlegte, zeigte sie im Endspiel gegen Kühn (Magdeburg) die gleiche ruhige Spielweise, platzierte sichere Bälle, hatte die Spielübersicht und machte kaum eigene Fehler. Damit errang sie ihren zweiten Landesmeistertitel.

Mit ihrer langjährigen Sportfreundin Annett Scherbel (Grün-Weiß Piesteritz) ging es in die Abschlussdisziplin Damen-Doppel. Beide Spielerinnen hatten im Vorjahr viele Erfolge und wollten hier anknüpfen. Nicht in ihrer vollen Spielstärke gefordert, jedoch mit großer Spielsicherheit und starken Überflugbällen wurden beide Spielrunden sicher gemeistert. Zum Teil ließen sie ihre Gegner im einstelligen Bereich. Auch Fricke qualifizierte sich somit für die NDM.

Ein tolles Ergebnis für die beiden Zerbster. Jetzt gilt es tüchtig zu trainieren, um für die kommenden Ereignisse fit zu sein. Ein bisschen schade, dass sich nur zwei Zerbster zu den LEM trauten. Vielleicht werden es 2017 ein paar mehr.