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Nicht kalt erwischen lassen Das Haus rechtzeitig auf den Winter vorbereiten

Mit dem Winter ist das so eine Sache: Ein Witterungseinbruch mit Schnee und tiefen Minusgraden kommt meist plötzlich - aber eben auch nie unvorhersehbar. So sollten Hausbesitzer schon jetzt ihre Immobilie vorbereiten.

Von Katja Fischer, dpa 08.10.2018, 10:17

Köln (dpa/tmn) - Ein Wintereinbruch ist eine harte Belastungsprobe für jede Immobilie. Schneemassen und langanhaltende Temperaturen im zweistelligen Minusbereich machen nicht nur der Außenhülle zu schaffen.

Auch der Innenbereich kann Schaden nehmen, wenn Hausbesitzer ihre Immobilie nicht auf den Härtefall vorbereiten.

Schwachstelle 1: Das Dach

"Eine dicke Schneedecke kann nicht nur Dächer zum Einstürzen bringen", erklärt Josef Rühle vom Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks in Köln. Daher sollten Hausbesitzer die maximale Traglast ihres Dachs kennen. Die zulässige Schneelast ist im Standsicherheitsnachweis für das Haus angegeben.

Aber: "Bei der Berechnung der Schneelast kommt es nicht nur auf die Menge, sondern vor allem auf die Zusammensetzung des Schnees an", betont Rühle. "Bereits zehn Zentimeter Nassschnee können bis zu 40 Kilogramm pro Quadratmeter wiegen. Dagegen bringt eine zehn Zentimeter dicke Schicht frischen Pulverschnees nur 10 bis 15 Kilogramm pro Quadratmeter auf die Waage." Eine dicke Eisschicht kommt auf bis zu 90 Kilogramm pro Quadratmeter."

Wichtig: Das Räumen ist aufgrund der Gefahr von Stürzen keine Aufgabe für den Hausbesitzer oder Hausmeister, aber sie ist es auch nur im absoluten Notfall für die Feuerwehr. Und dafür können Gebühren anfallen. Betroffene rufen besser rechtzeitig einen Dachdecker.

Gefährlich sind auch Eiszapfen am Dachüberstand oder Balkon. Sie sollen ebenfalls umgehend entfernt werden, um nicht zur Gefahr für Fußgänger und parkende Autos zu werden. Dazu sind Hausbesitzer verpflichtet, denn sie müssen Dritte vor Schäden schützen - und im Fall, dass die Eiszapfen abbrechen, auch dafür haften.

Schwachpunkt 2: Fenster und Fassade

Schneeverwehungen gefährden die Bausubstanz. Vor allem an Gebäudeecken sowie vor Terrassen- und Balkontüren sollten Hausbesitzer sie daher wegräumen. Denn bei Tauwetter dringe das Schmelzwasser unter den Türen hindurch ins Haus ein und durchfeuchtet Mauerwerk, Boden und Belag, erläutert Rühle. Auch Fenster sind bei starkem Wind Eingangstore für Feuchtigkeit. "Sie sollten vor dem Winter gut gepflegt und gewartet werden", rät Ulrich Tschorn vom Verband Fenster + Fassade. Die Dichtungen lassen sich mit einem elastischen Pflegemittel gegen Vereisen und Risse schützen. Schwergängige Beschläge sollten geölt und nachjustiert werden.

Schwachstelle 3: Rohrsysteme

Um Rohrbrüche zu vermeiden, müssen im Winter alle Leitungen vom Haus in den Außenbereich und jene, die ganz im Freien verlaufen, entleert und abgesperrt werden. "Bleibt noch Restwasser drin, kann es zufrieren und zu einem Rohrbruch führen", erläutert Andreas Braun vom Zentralverband Sanitär Heizung Klima.

Auch bei Heizungen oder Wasserleitungen im Haus kann das Problem entstehen, wenn Bewohner über längere Zeit nicht anwesend sind. "Ist die Heizung dann zu niedrig eingestellt oder gar ausgeschaltet, besteht die Gefahr, dass Rohre zufrieren und platzen", erklärt Braun. Er rät, in der Heizungszentrale entsprechend der Bedienungsanleitung die Winterabsenkung einzustellen.