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Volldampf voraus Das macht ein gutes Bügeleisen aus

Bügel geht leichter mit viel Dampf. Damit der sich gut auf dem Stoff verteilt, sollte die Sohle des Bügeleisens viele Löcher haben. Diesen und weitere Tipps haben Experten für den Kauf eines neuen Geräts.

Von Katja Fischer, dpa 20.04.2020, 03:16

Berlin (dpa/tmn) - Am Bügeln scheiden sich die Geister. Manche lieben es und können dabei herrlich entspannen. Doch für die meisten Menschen ist es nicht gerade eine Lieblingsbeschäftigung.

Dabei geht das Bügeln - im Vergleich zu früheren Zeiten - heute geradezu leicht und elegant von der Hand. Denn Standard ist heute der Betrieb mit Dampf.

Dampf hat einen entscheidenden Vorteil: "Durch die heiße Feuchtigkeit quellen die Fasern der oft trockenen Textilien auf. So lassen sich die Wäschestücke leichter glätten", sagt Frank Wickert-Meuser, Präsident des Berufsverbandes Hauswirtschaf. Es gibt aber Ausnahmen: Empfindliche Textilien sollten meist nur mit maximal 110 Grad und ohne Dampf gebügelt werden.

Das sind die Tipps der Experten zur Handhabung und zum Kauf:

1. Den guten Mittelweg wählen

Damit die Textilien keinen Schaden nehmen, dürfen sie grundsätzlich nicht zu heiß gebügelt werden. Zu kalt ist aber auch nicht hilfreich, weil dann die Knitterfalten nicht verschwinden.

Den besten Mittelweg zeigen Symbole auf den meisten Dampfbügeleisen an - auf dem Temperaturregler befindet sich eine verschiedene Anzahl von Punkten. "Diese Kennzeichnungen finden sich auf den Pflegeetiketten der Kleidungsstücke wieder", erklärt Bernd Glassl vom Industrieverband Körperpflege und Waschmittel (IKW). Auch wenn es viele tun, es ist also sinnvoll, die Pflegeetiketten nach dem Kauf möglichst nicht aus den Kleidungsstücken herauszutrennen - oder sie wenigstens aufzubewahren.

"Bei einem Punkt muss ohne Dampfausstoß gebügelt werden", sagt Glassl. Zeigt das Etikett zwei Punkte an, dürfen die Textilien bei maximal 150 Grad mit Dampf geglättet werden. In der dritten Stufe sind bis zu 200 Grad möglich. "Sie eignet sich für robuste Textilien, die möglichst auch feucht gebügelt werden sollten."

Ein Kauftipp: Viele moderne Dampfbügeleisen nehmen Nutzern die Auswahl der passenden Temperatur- und Dampfeinstellung ab. "Geräte mit Temperaturautomatik passen sich dem Stoff selbstständig an", sagt Claudia Oberascher von der Brancheninitiative Hausgeräte+.

2. Bügeleisen mit Löchern kaufen

Die Arbeit geht leichter von der Hand, wenn man ein Bügeleisen mit vielen kleinen Löchern am Boden wählt, durch die der Dampf gleichmäßig und gut dosiert herauskommt. "Damit verteilt sich die heiße Feuchtigkeit besser im Gewebe, und es wird schneller glatt", erklärt Oberascher. Auch die Bügelspitze sollte mit Dampflöchern versehen sein, das erleichtert das Bügeln von Manschetten, Hemdkragen, Knopfleisten oder Rüschen.

Beim Kauf sollte auch darauf geachtet werden, dass das Bügeleisen wendig, aber nicht zu klein ist. Ist die Spitze schmal und flach, sind auch schwierige Stellen gut erreichbar. Es gibt sogar Modelle mit beleuchteter Spitze. "Das mag mancher als Spielerei betrachten. Aber es ist schon praktisch, wenn man sieht, wo man hinbügelt", sagt Geräte-Expertin Oberascher.

Normalerweise erzeugen Dampfbügeleisen während des Bügelns eine gleichbleibende Menge Wasserdampf. Bei stark zerknitterten Bügelstücken ist ein zusätzlicher Dampfstoß notwendig, der die heiße Feuchtigkeit tief in das Gewerbe bringt. "Wie stark dieser bei einem Gerät ist, kann man in der Bedienungsanleitung nachlesen", so Oberascher. Der Wert wird mit Gramm pro Minute angegeben.

Gute Dampfbügeleisen schaffen im Dauerbetrieb mindestens 40 Gramm pro Minute, mit dem Dampfstoß sind es 200 Gramm oder mehr. Der Wert von Dampfbügelstationen liegt deutlich höher.

Extra Tipp: Wer ein Bügeleisen mit geringer Dampferzeugung hat, kann diesen Nachteil ein wenig ausgleichen, indem die Wäsche einige Zeit vor dem Bügeln gleichmäßig anfeuchtet wird.

3. Edelstahl- oder Keramiksohle empfehlenswert

Vor allem Vielbügler sollten vor dem Kauf mehrere verschiedene Modelle in die Hand nehmen und möglichst auch ausprobieren. Wichtig ist, dass das Dampfbügeleisen nicht zu schwer ist und leicht über die Wäsche gleitet.

"Wie gut ein Bügeleisen handhabbar ist, hängt wesentlich von der Sohle ab", findet Experte Wickert-Meuser. "Für Leute, die oft bügeln, kommen hochwertige Edelstahl- oder Keramiksohlen in Frage. Diese sind allerdings relativ schwer. Aber auch mit einer leichteren Sohle, zum Beispiel Aluminium mit Teflonbeschichtung kann man gute Ergebnisse erreichen."

Wichtig für die Sicherheit ist eine Ausschaltautomatik. "Es ist schon beruhigend, wenn ein Gerät sich selbstständig abschaltet, sobald es zum Beispiel 30 Sekunden waagerecht oder acht Minuten vertikal steht", sagt Oberascher. "So sollten keine Brandflecken auf der Wäsche entstehen. Und in Pausen wird zusätzlich Energie gespart."

Catherine Waibel
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Gerhard Hirsch
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Franziska Gabbert
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