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Sogar im kleinen Bad möglich Die frei stehende Badewanne

Eine frei stehende Badewanne braucht andere Wasserzu- und -abläufe als eine Eckwanne, nicht selten muss im Altbau dafür ein Bodenpodest her. Was Hausbesitzer sonst noch vor dem Badumbau wissen müssen.

Von Evelyn Steinbach, dpa 22.07.2019, 04:37
Wer die Möglichkeit hat, stellt die frei stehende Badewanne ans Fenster - mit Blick ins Freie. Foto: VDS/Keuco/dpa-tmn
Wer die Möglichkeit hat, stellt die frei stehende Badewanne ans Fenster - mit Blick ins Freie. Foto: VDS/Keuco/dpa-tmn Keuco

Bergisch-Gladbach/Berlin (dpa/tmn) - Die Badewanne mitten im Raum ist begehrt - freistehend statt wie lange ins hinterste Ecke des Badezimmers gequetscht.

Wer die Möglichkeit hat, stellt sie sogar ans Fenster, mit Blick ins Freie. Die Planung und Installation ist aber völlig anders. Und die Wanne hat nicht überall Platz.

Platzangebot: Ab sechs Quadratmetern möglich

Denn eine frei stehende Badewanne braucht mehr Platz als die Eckwanne, damit sie rundum zugänglich ist und als das wirken kann, was diese Wanne auch immer ein wenig ist - ein Dekorationsobjekt. Trotzdem: "Möglich ist, eine frei stehende Wanne schon in kleinen Bädern mit sechs bis acht Quadratmetern zu installieren. Allerdings steht die Wanne dort sehr nah an der Wand", sagt Thilo Dreyer von Aqua Cultura, einer Vereinigung von Badeinrichtern. Besser geeignet sind Raumgrößen von zehn Quadratmetern - und mehr.

"Das Minimum von der Wannenkante zur Wand beträgt zehn Zentimeter Abstand, bei steileren Wannen sind es 20 Zentimeter", erklärt der Experte. In beiden Fällen kann die Armatur an der Wand bleiben.

Soll die Wanne näher zur Raummitte stehen, empfiehlt Stefan Würzner vom Bauherren-Schutzbund einen Abstand von mindestens 50 Zentimetern zu allen Seiten. "Erst dann wirkt sie wirklich frei stehend", sagt er. Ein größerer Abstand ist immer möglich, ab einem Meter wird laut Dreyer allerdings eine frei stehende Armatur benötigt.

Ausrichtung: Diagonal wirkt besser

Die Ausrichtung der Wanne im Raum macht viel aus in der Gestaltung. Manche Voraussetzung lässt sich in Neubauten natürlich direkt einplanen. "Wenn die Wanne diagonal aufgestellt wird anstatt parallel zur Wand, kommt sie besser zur Geltung", erklärt Jens Wischmann von der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft. Das erleichtere auch den Einstieg, da die Wanne so von allen Seiten begehbar ist. Beachten sollte man den Abstand zum Waschtisch und WC - das gelingt in quadratischen Räumen besser als in länglichen. Wischmanns Rat: "Durch die freie Platzwahl kann die Wanne so aufgestellt werden, das man beim Baden aus dem Fenster gucken kann." Vorausgesetzt natürlich man hat große Fenster.

Bodenaufbau: Häufig ist ein Podest nötig

Eine frei stehende Badewanne braucht Wasserzu- und -abläufe im Boden. Aber: Für die Abzweigungen von Trink- und Abwasserleitungen sollte genügend Höhe im Fußbodenaufbau vorhanden sein, erklärt Würzner. Sonst lassen sich darin die Rohre nicht versenken.

"In neueren Bauten gibt es einen höheren Estrich, wo man die Rohrleitungen besser einbringen kann", erläutert der Bad-Experte Dreyer. "Sind die Bauten älter, zum Beispiel aus den 60er Jahren, ist die Estrichhöhe häufig niedriger. Hier hilft man sich häufig mit einem Podest aus, unter dem die Abflussleitungen dann versteckt werden, bis sie auf das Abflussrohr an der Wand treffen."

Würzner gibt aber zu bedenken, dass ein solches Podest ziemlich groß sein kann, wenn es weite Teile des Raumes abdeckt. Sein Rat bei niedrigem Estrich: "Den Fußboden insgesamt etwas höher ziehen, so dass eine Stufe von der Diele ins Bad entsteht."

Auch die Armatur braucht andere Voraussetzungen: "Ihr Anschluss und Durchstoß erfordern eine besondere Abdichtung des Bodens", erklärt Bau-Experte Würzner. Im Vergleich zu Abwasserrohren seien Trinkwasserleitungen zwar dünner, nur werden sie nicht an der Wand hoch geführt. Sie liegen im Fußbodenaufbau, wo sie an die Standarmatur angeschlossen werden.