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Gelungenes Comeback Warum Kunststoffboden wieder ein Tipp ist

Elastischer Kunststoffboden hat es dank seines Turnhallen- und Krankenhaus-Charme nie richtig in den Wohnraum geschafft. Eine spannende Alternative aber ist eine neue Variante: Luxury Vinyl Tiles.

Von Katja Fischer, dpa 09.03.2020, 03:34
Forbo Flooring
Forbo Flooring FEB

Münster (dpa/tmn) - Erinnern Sie sich noch an die Kunststoffbeläge in alten Turnhallen, auf welchen die Schuhe bei Rennen quietschen? Und schwarze Striche von der Vollbremsung des Stürmers vor dem Handballtor zeugen? Können Sie sich das in Ihrem Wohnzimmer vorstellen?

Genau das passiert nun - elastische Beläge aus Kunststoffen werden wieder beliebter. Aber man kann dabei kaum vom guten alten PVC-Belag aus den Turnhallen sprechen. Eine neuartige Variante kommt zum Einsatz: Luxury Vinyl Tiles, kurz LVT.

Was sind Luxury Vinyl Tiles (LVT)?

"Man könnte Luxury Vinyl Tiles mit luxuriösen Vinylfliesen übersetzen", sagt Uwe Viebrock vom Fachverband der Hersteller elastischer Bodenbeläge in Münster. Im Handel werden sie oft auch als "Designbeläge" angeboten. "Anders als die meisten anderen elastischen Bodenbeläge kommen sie nicht von der Rolle, sondern werden ausschließlich in Form von Einzelelementen wie Paneelen, Fliesen oder geometrischen Freiformaten angeboten." So lassen sie sich flexibel legen und gestalten.

Woraus bestehen LVT?

LVT sind aus mehreren Schichten aufgebaut. "Die Träger- und Stabilisierungsschicht aus PVC machen die Fliesen oder Planken besonders stabil", erklärt Stephan Wolff vom Hersteller Objectflor Art und Design Belags GmbH in Köln. Dann folgt ein Dekor- oder Fotofilm, der den Fliesen und Planken ihr Design gibt.

"Darüber befindet sich eine transparente PVC-Nutzschicht, die besonders abriebfest ist. Auf die Nutzschicht wird eine PUR-Vergütung als zusätzlicher Schutz aufgetragen." Mit dem Dekor- und Fotofilm lässt sich täuschend echt das imitieren, worauf die Menschen in ihrem Haus gerne stehen: Fliesen und Betonböden, vor allem aber echte Holzböden und Laminat.

Besonders beliebt seien LVT in Eichenparkett-Optik - als günstiger Ersatz für Naturparkett, sagt der Raumausstatter Josef Zagolla von der Firma Teppich Schmitz, Mitglied im Netzwerk Boden. "Die sehen besser aus als das Original, weil die Strukturen stärker herausgearbeitet werden. Und sie verschleißen kaum, sondern wirken auch nach zehn Jahren noch wie neu."

Und es gibt noch mehr Features: "Steinbeläge fühlen sich an wie Stein, Schiefer hat die für dieses Material typischen Strukturen und Beton eine raue Oberfläche", so Zagolla.

Wo kann man diese Bodenbeläge nutzen?

"In allen Innenräumen der Wohnung", sagt Viebrock. Besonders geeignet sind sie in Flur, Küche und weiteren Wohnräumen, sie werden aber auch zunehmend im Bad verwendet. Die Beläge sind robust und pflegeleicht, Feuchtigkeit schadet ihnen nicht. "Etwas Vorsicht ist in Räumen angebracht, die starkem Sonnenlicht oder Frost ausgesetzt sind."

Wie erkenne ich Qualität?

LVT sind in verschiedenen Qualitäten erhältlich, die sich in der Stärke der Nutzschicht zeigen. Sie sollte man entsprechend der Beanspruchung des Bodens wählen. "Für den Einsatz in Privatwohnungen genügt in der Regel eine 0,2 bis 0,3 Millimeter dicke Schicht, im gewerblichen Bereich, wo der Boden stärker strapaziert wird, müssen es schon 0,55 bis 0,7 Millimeter sein", erklärt Zagolla.

"Grundsätzlich sind LVT schon teurer als zum Beispiel Laminat oder Teppichboden. Bei Parkett kann das schon anders aussehen", berichtet Viebrock. Allerdings sind dünnere LTV auch wiederum günstiger.

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