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Unter Strom Dauerhaft überlastete Leitungen sind gefährlich

Zack, es ist duster! Die Sicherung ist mal wieder rausgeflogen und man steht im Dunkel. Aber was kann der Grund sein, wenn so etwas regelmäßig im Haushalt geschieht?

19.10.2020, 03:13

Frankfurt/Main (dpa/tmn) - Es ist ein Ärgernis, das viele Haus- und Wohnungsbewohner kennen: Die Sicherung fliegt raus, wenn zwei Elektrogeräte gleichzeitig laufen. Besonders häufig passiert das in Altbauten, wenn sich zwei Geräte einen Stromanschluss teilen.

Hier sind die Elektroanlagen nämlich häufig veraltet. Und das kann unter Umständen sogar gefährlich werden: Es droht ein Kabelbrand.

Alternde Leitungen können brennen

In der Regel springt die Sicherung raus, wenn die Leitungen überlastet sind. Sind Leitungen dauerhaft leicht überlastet, also beispielsweise wenn immer wieder Herd und Spülmaschine in der Küche gleichzeitig angeschaltet sind, dann altern sie auch schneller, erklärt Klaus Jung, Geschäftsführer des Fachverbands Elektroinstallationssysteme im Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI). Altert die Leitung schneller, wird ihre Isolierung porös - die Kabelbrandgefahr steigt.

Jungs Tipp: "Bei allen Geräten größer oder gleich zwei Kilowatt Anschlussleistung muss die Elektroleitung fest mit dem Gerät verbunden sein, also nicht über eine Steckverbindung." Diese Geräte müssen außerdem über einen separaten Stromkreis betrieben werden.

Moderne Geräte überfordern alte Anlagen

Elektroanlagen in Wohngebäuden sind im Schnitt 35 bis 50 Jahre alt. "Damals gab es manche dieser Geräte noch gar nicht, beziehungsweise nicht in der heutigen Vielzahl", erklärt Jung. "Das heißt, die Elektroanlagen sind für die Zeit der Erstehung konzipiert und heute überfordert, beziehungsweise werden über der Belastungsgrenze betrieben."

Dadurch würde in vielen Gebäuden die Brandgefahr ansteigen, meint Jung. Und sagt: "Im übertragenen Sinne ist das Phänomen mit dem erhöhten Blutdruck und die Wirkung auf unsere Adern zu vergleichen, ein schleichender Prozess mit sehr oft dramatischem Ausgang."

© dpa-infocom, dpa:201016-99-970344/4