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Verdacht auf Eisenmangel immer ärztlich abklären lassen

06.02.2014, 13:16
Magenschmerzen nicht ausgeschlossen: Wer auf eigene Faust Eisen-Ergänzungsmittel nimmt, riskiert Gesundheitsgefahren. Foto: Franziska Koark
Magenschmerzen nicht ausgeschlossen: Wer auf eigene Faust Eisen-Ergänzungsmittel nimmt, riskiert Gesundheitsgefahren. Foto: Franziska Koark dpa-tmn

Berlin - Blässe, Müdigkeit und brüchige Nägel: Bei Verdacht auf Eisenmangel sollte immer der Arzt konsultiert werden. Wer sich mit Eisen-Ergänzungspräparaten selbst behandelt, riskiert gesundheitliche Gefahren.

Einen vermeintlichen Eisenmangel sollten Verbraucher nicht auf eigene Faust mit Nahrungsergänzungsmitteln behandeln. "Eine zu hohe Eisenzufuhr kann erhebliche gesundheitliche Folgen zeitigen", sagte Evelyn Breitweg-Lehmann vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) in Berlin. Möglich seien Magenschmerzen und eine erhöhte Krebsgefahr, vor allem für Darmkrebs. "Beim Verdacht auf einen Eisenmangel sollte man immer zum Arzt gehen." Dieser bestimme dann die Werte im Blut.

Ein Eisenmangel macht sich sehr unspezifisch bemerkbar: Betroffene können sehr blass sein, brüchige Nägel haben und schnell ermüden. Laut Breitweg-Lehmann sind nur ganz wenige Männer von einem Eisenmangel betroffen. Bei jüngeren Frauen können starke Regelblutungen zu erhöhtem Eisenbedarf führen. Auch Blutverluste durch Magengeschwüre sind eine mögliche Ursache.

Im Prinzip sei die Bevölkerung mit Eisen gut versorgt. Aufgenommen wird es über die Ernährung, vor allem Fleisch und Nüsse sind gute Lieferanten. "In der Regel nimmt man nicht zu viel Eisen über die Nahrung zu sich", beruhigt die Leiterin des BVL-Referats, das für die Anzeige von Nahrungsergänzungsmitteln zuständig ist, die Hersteller neu auf den Markt bringen wollen. Sie empfiehlt jüngeren Frauen, die wenig Fleisch essen, einmal im Jahr ihren Eisenstatus vom Arzt prüfen zu lassen.

Besonders das in Fleisch enthaltene Eisen-II könne der Körper leicht aufnehmen und sei daher erste Wahl im Hinblick auf die Eisenversorgung. Etwas schwerer tut sich der Organismus mit Eisen-III, wie es in Gemüse vorliegt. Hier helfe Vitamin C weiter, erläutert Breitweg-Lehmann. "Vitamin C macht aus Eisen-III Eisen-II." Sie rät daher, zu Gemüsegerichten ein Glas verdünnten Orangensaft zu trinken, Zitrone ans Salatdressing zu geben oder Paprika im Salat zu essen. All diese Zutaten sind sehr Vitamin-C-haltig.

Für männliche Jugendliche und Erwachsene zwischen 19 bis 51 Jahren empfehlen Fachleute pro Tag 10 Milligramm (mg) Eisen, für Frauen dieses Alters 15 mg. Schwangere brauchen 30 mg, Stillende 20 und Kinder je nach Alter und Geschlecht 8 bis 15 mg.