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Kaiserschnitt-Quote stark vom Bundesland abhängig

26.09.2014, 12:18
Glücklich nach dem Kaiserschnitt: Die Quote ist von Land zu Land verschieden. Foto: Daniel Karmann
Glücklich nach dem Kaiserschnitt: Die Quote ist von Land zu Land verschieden. Foto: Daniel Karmann dpa

Wiesbaden - Ein schneller Schnitt oder doch die Presswehen? Wie oft eine Sectio vorkommt, hängt in Deutschland auch vom Wohnort ab. Das Statistische Bundesamt hat nun ein Ranking herausgegeben.

Im Bundesdurchschnitt bringt fast jede dritte Frau ihr Kind per Kaiserschnitt zur Welt, aber es gibt starke regionale Unterschiede. In den ostdeutschen Ländern ist die Kaiserschnittquote deutlich niedriger als in den westlichen Ländern. Spitzenreiter ist das Saarland, wie das Statistische Bundesamt am Freitag (26. September) in Wiesbaden berichtete.

In der Summe blieb der Anteil der Frauen, die 2013 in Deutschland im Krankenhaus per Kaiserschnitt entbunden haben, nahezu unverändert: 31,8 Prozent der insgesamt 661 138 Klinik-Gebärenden des vergangenen Jahres brachten ihre Kinder so auf die Welt. In den einzelnen Bundesländern aber variiert die Kaiserschnittquote stark: Am höchsten war sie im Saarland mit 38,1 Prozent. Die wenigsten Kaiserschnittentbindungen gab es mit 23,8 Prozent in Sachsen.

Nach Einschätzung der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe hängt die Entscheidung für einen Kaiserschnitt vor allem von den Geburtshelfern ab - und die entscheiden oft sehr unterschiedlich. Dies sei der zentrale Grund für die regionalen Abweichungen: "Die Abwägung zwischen einer natürlichen, vaginalen Geburt und einem Kaiserschnitt bei beispielsweise einer Steißlage oder einer vorangegangenen Kaiserschnittgeburt führt heute häufiger zu einem Kaiserschnitt." Die Risikobewertung von Eltern und Ärzten habe sich geändert - heute stehe die Sicherheit und Gesundheit von Mutter und Kind in jeder Situation im Vordergrund.

Allerdings hat nach Ansicht der Gesellschaft auch die Ausstattung der Klinik einen Einfluss: "Die fehlende Verfügbarkeit einer vollständig besetzten, notfallbereiten Geburtsmedizin nachts und am Wochenende kann möglicherweise eine Entscheidung zur Sectio bedingen."

Laut Statistik bieten immer weniger Kliniken überhaupt Geburten an: Nur noch 37 Prozent der 1996 Krankenhäuser in Deutschland führen Entbindungen durch, im Vorjahr waren es 37,7 Prozent. Dabei steigt die Zahl der Geburten: 674 245 Kinder kamen 2013 im Krankenhaus zur Welt, 1,3 Prozent mehr als 2012. 0,3 Prozent der Kinder wurden tot geboren.