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Genug Pausen einplanen Aufschieberitis vorbeugen

Morgen, morgen nur nicht heute: Wer kennt diesen Gedanken nicht? Doch kurz danach kommt dann oft das schlechte Gewissen, dass man wichtige Aufgaben aufschiebt. Es geht auch anders. Dafür muss man in der Regel aber auch anders planen.

12.06.2018, 10:49

Hamburg (dpa/tmn) - Wer immer wieder Aufgaben aufschiebt, sollte die Gründen dafür hinterfragen. Denn unter Umständen fehlen einem dann einfach Pausen.

"Wenn man vernünftig plant, muss man unbedingt auch Erholung miteinbeziehen", erklärt Psychoanalytiker Wolfgang Schmidbauer in der Zeitschrift "Zeit Campus" (Ausgabe 4/2018). Doch manche Menschen planen nur ihre Arbeit und vergessen dabei, ihre Freizeit aktiv zu gestalten. Dann fühlt sich die Auszeit wie eine Flucht an - und ist oft mit schlechtem Gewissen verbunden. Schmidbauer macht es anders: Er nimmt sich beispielsweise alle dreißig Minuten eine kurze Pause und hält diese auch strikt ein.

Zum Teil erledigen Aufschieber statt der eigentlichen Aufgabe auch einfach andere Pflichten - sie putzen oder waschen beispielsweise ab. Doch wenn man schon Dinge aufschiebt, sollte man die gewonnene Zeit lieber für Dinge nutzen, auf die man Lust hat, rät Prof. Tim Pychylvon der Carleton University in Kanada in der Zeitschrift.

Für das Aufschieben von Arbeit, auch Prokrastination genannt, gibt es unterschiedliche Gründe. Manche Menschen denken, dass sie erst unter Druck richtig arbeiten können. Andere versuchen damit unangenehme Aufgaben so lange wie möglich zu verdrängen. Doch manchmal gibt es auch einen guten Grund, warum es sinnvoller ist, die Aufgabe erst später zu erledigen. Dann sprechen Wissenschaftler wie Pychyl nicht von Prokrastination, sondern von einer gezielten Verzögerung. Die kann sinnvoll sein, etwa wenn man erst nachdenken muss, um eine fundierte Entscheidung zu treffen.