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Erziehungspause beendet Wiedereinstieg in den Beruf: "Es muss kein Mini-Job sein"

Drei, vier und manchmal zehn Jahre steigen manche Frauen wegen der Kinder aus dem Job aus. Wollen sie dann in den Beruf zurückkehren, sind viele unsicher. Eine Beraterin der Arbeitsagentur erklärt, welchen Denkfehler Rückkehrerinnen ihre Ansicht nach häufig machen.

22.03.2017, 03:25

Stuttgart (dpa/tmn) - Es sind oft Frauen, die wegen der Kinder aus dem Berufsleben aussteigen - und dann mitunter nach Jahren in den Job wiedereinsteigen wollen. Doch oft mangelt es ihnen an Selbstvertrauen.

"Viele fragen sich: "Was kann ich denn noch?"", sagte Ruth Weckenmann von der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit im Gespräch mit dem dpa-Themendienst. Häufig hat sich auch der Beruf, in dem die Frauen einmal gearbeitet haben, stark verändert. Zum Beispiel in der Bank: Mitarbeiter müssten heute viel stärker als früher auch am Schalter vertriebsorientiert denken. Beides führe dazu, dass viele Frauen zu kleine Brötchen backen.

So manche Berufsrückkehrerin nehme dann erst einmal einen Minijob an oder eine Stelle deutlich unterhalb der eigenen Qualifikation, hat Weckenmann beobachtet, die sich mit Chancengleichheit am Arbeitsmarkt befasst. Das sei häufig jedoch überhaupt nicht nötig. Sie rät dazu, sich auf jeden Fall von Wiedereinstiegsberatern bei der Arbeitsagentur coachen zu lassen. So eine Beratung sei kostenlos und stehe jeder Frau zu, die sich als arbeitssuchend meldet.

Viele machten den Denkfehler, zu glauben, dass aus dem Minijob irgendwann eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wird, erläuterte Weckenmann. Nach ihrer Erfahrung sei das in meisten Fällen jedoch nicht gegeben. Wichtig sei außerdem, früh die Familie mit einzubeziehen und sich mit anderen Frauen zu vernetzen, die auch in den Beruf zurückkehren wollen. Häufig bieten die Kommunen entsprechende Stammtische an.