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Musik, die bewegt Pianistin Monica Gutman und Cellist Ramon Jaffé bei nächster Stunde der Klassik zu Gast

Zwei renommierte Solisten sind bei der nächsten Stunde der Klassik mit dem Philharmonischen Kammerorchester Wernigerode zu Gast. Beim Konzert im Gerhart-Hauptmann-Gymnasium geht es um jüdische Komponisten.

15.01.2020, 13:38

Gemeinsam mit dem Philharmonischen Kammerorchester Wernigerode (PKOW) präsentiert die renommierte Pianistin Monica Gutman im Verbund mit dem international tätigen Cellisten Ramón Jaffé in der nächsten Stunde der Klassik am Freitag, 24. Januar, Musik, die bewegt. In der Veranstaltung wenige Tage vor dem Holocaust-Gedenktag in der Aula des Gerhart-Hauptmann-Gymnasiums Wernigerode, kommen unter der musikalischen Leitung von Christian Fitzner Werke von Samuel Barber, Gideon Klein und Don Jaffé zur Aufführung, teilt Orchestermanagerin Lysann Weber mit. Diese besondere Stunde der Klassik beginnt um 19.30 Uhr.
Zu Beginn des Abends erklingt das 1938 komponierte "Adagio für Streicher" des US-Amerikaners Samuel Barber - ein zart-schmerzliches, betont langsames Klanggewebe, das mehrfach auch in Filmen zum Einsatz kommt. Eine herausragende Begabung im europäischen Musikleben - ermordet von den Nationalsozialisten - war Gideon Klein, der im vergangenen Dezember 100 Jahre alt geworden wäre. Nur neun Tage bevor er mit einem der letzten Transporte aus Theresienstadt nach Auschwitz kam, vollendete Klein sein Streichtrio, das später von Vojtech Saudek zur Partita für Streichorchester bearbeitet wurde: ein großer, derber, unwirscher, sich sehr selbstbewusster, sich gegen allen Horror auflehnender, ihn sich mit Macht vom Leib haltender Tanz auf der Basis mährischer Volkslieder.
Ebenso emotional ist laut Veranstalter das letzte Stück des Konzertabends: "Exodus 1971" - eine Kammersinfonie für Cello, Klavier und Streichorchester des aus Riga stammenden Cellisten und Komponisten Don Jaffé, Vater des ausführenden Künstlers Ramon Jaffé. Seine Hymne an die Freiheit thematisiert die "unglaubliche Erleichterung" nach mehrfachen Fluchtversuchen im Flugzeug zu sitzen und dann erstmals israelischen Boden zu betreten", so Don Jaffé.
Ramon Jaffé, ein Cellist mit jüdischen Wurzeln und im lettischen Riga geboren, ist als Grenzgänger zwischen den musikalischen Epochen vom 18. bis ins 21. Jahrhundert bekannt. Mit Monica Gutman eint ihn musikalisch "die Mischung aus Temperament und Sensibilität, das Wachküssen von feinen Tönen und das Feurige, wo Feuer sein soll", so der Cellist.
Restkarten zu 20 Euro beziehungsweise 5 Euro für Schüler und Studenten sind im Vorverkauf in der Tourist-Information Wernigerode unter Telefon (0 39 43) 5 53 78 35, im Internet unter www.pkow.de sowie an der Abendkasse erhältlich. "Die Konzertreihe wird dankenswerterweise unterstützt durch Nemak Wernigerode GmbH, Stadtwerke Wernigerode GmbH und von Harald Rautenbach", heißt es in der Mitteilung des Kammerorchesters weiter.