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Bildung für Kinder Mit Vorlesen reift die Geisteskraft

Oebisfelde im Vorlesefieber - jedenfalls galt das für die Stadtbibliothek, die Grundschule Drömlingsfüchse und die Kita Knirpsentreff.

Von Harald Schulz 17.11.2018, 10:00

Oebisfelde l Der bundesweit veranstaltete Tag des Vorlesens wird vom Institut für Lese- und Medienforschung, der Stiftung Lesen und weiteren Partnern veranstaltet. Es ist eine Initiative, die nachhaltig die geistige Entwicklung eines Kindes fördert. Was Studien der Stiftung Lesen leider ebenfalls belegen, ist das Ergebnis, dass auch noch im Jahre 2017 zirka 55 Prozent aller Eltern ihren Kindern in den ersten zwölf Lebensmonaten nicht regelmäßig vorlesen. Und noch negativer fällt ins Gewicht, dass es sogar 28 Prozent der Eltern nicht schaffen, innerhalb der ersten drei Lebensjahre ihres Schützlings dieses Ziel zu erreichen – und das bundesweit. Belegt ist aber auch, dass Vorlesen die Geisteskraft reifen lässt.

In Oebisfelde dürfte die Situation jedoch eine andere sein, wie die Recherche und Besuche der Volksstimme-Redaktion am Vorlesetag bei den Drömlingsfüchsen ergaben. Im Lehrerzimmer versammelten sich die Klassenlehrerinnen früh morgens, um die Vorlese-Mannschaft zu begrüßen. Einziger männlicher Teilnehmer war diesmal Bürgermeister Hans-Werner Kraul, dem als ehemalige Weferlinger Lehrkraft solch eine Lehrerzimmer-Atmosphäre vertraut war. Mit ihm waren die ehemaligen, aus dem Lehramt ausgeschiedenen Lehrerinnen Heidrun Schollmeier und Karin Padberg, die ehemalige Leiterin der Stadtbibliothek Waltraut Sierau sowie die Mütter Kornelia Rubenthal und Nicole Sobotta sowie „Omi“ Margret Korff mit von der Vorlese-Partie. Schulleiterin Melanie Lutze freute sich sichtlich, dass das Lesen als schulischer Schwerpunkt an diesem Aktionstag so stark „von außen“ unterstützt wurde.

Die Grundschüler hatten sich im Vorfeld mit ihren Klassenlehrinnen auf bestimmte Themenpakete verständigt. So las Kornelia Rubenthal Geschichten rund um den Fußball vor, Heidrun Schollmeier brachte Erlebnisse bei einem Waldspaziergang näher, Karin Padberg berichtete den Grundschülern von den Erlebnissen eines kleinen Wassermanns und Margret Korff las das Grimm-Märchen vom Fischer und seiner Frau vor.

Die packende Kästner-Geschichte von Emil und die Detektive aus dem Jahre 1929, gestern vorgelesen von Waltraut Sierau, hatte auch nach fast 90 Jahren nichts von der Faszination auf zuhörende Kinder verloren. Und auch die Geschichten über Bäume und was alles daraus entstehen kann sowie Erzählungen aus dem Buch Ebbe und Flut faszinierten und beflügelten die Gedanken der Grundschüler.

In der Kindertagesstätte (Kita) Knirpsentreff standen die Vorleserinnen Simone Hintersdorf und Rosemarie Reisner ganz hoch in der Gunst der Kleinkinder. „Omi 1“, Simone Hintersdorf, hatte das Buch „Der kleine Bär, der nur Schokolade essen wollte“ mitgebracht und las daraus der Hasengruppe vor. Und „Omi 2“, Rosemarie Reisner, las in der Schmetterlingsgruppe Geschichten aus dem Tierreich vor.

Diese beiden Vorlesetage in der Stadtbibliothek (Volksstimme berichtete) sowie in der Grundschule Drömlingsfüchse und in der Kita Knirpsentreff fördern nachhaltig den späteren Griff der Kinder zum Buch. Kinder, die in jüngsten Jahren regelmäßig vorgelesen bekommen, erlernen das Vorankommen bei Texten schneller. Lesen können, ist zudem die Grundlage für fehlerfreies Schreiben und um Fremdsprachen zu erlernen, so die Stiftung Lesen.