1. Startseite
  2. >
  3. Deutschland & Welt
  4. >
  5. Deutschland
  6. >
  7. Kinderfänger auf dem Schulweg unterwegs? Eltern in Osterfeld sorgen sich um Kinder

Unbekannter soll Kinder ins Auto locken Nach Vorfall in Thüringen: Eltern in Osterfeld sorgen sich um Kinder in der Region

Ist in Thüringen ein Kinderfänger unterwegs? Was die Polizei bisher weiß und wie Eltern sich verhalten sollten.

Von Iris Richter Aktualisiert: 22.10.2021, 14:58
Ein Unbekannter soll Kinder in Thüringen locken, in sein Auto zu steifen. (Symboldbild)
Ein Unbekannter soll Kinder in Thüringen locken, in sein Auto zu steifen. (Symboldbild) Foto: imago/photothek

Osterfeld/MZ - Eltern in und um Osterfeld sowie in anderen grenznahen Orten zu Thüringen sind in Sorge. Seit zu Wochenbeginn bekannt wurde, dass die Polizei in Thüringen gegen einen Unbekannten ermittelt, der im Saale-Holzland-Kreis Kinder angesprochen und versucht haben soll, sie in sein Auto zu locken, gibt es etliche Meldungen im sozialen Netzwerk Facebook.

Bürger sollen Polizei anrufen statt Bilder ins Internet zu stellen

Zuletzt soll ein verdächtiges Fahrzeug in Kretzschau und Droyßig gesehen worden sein. Doch auch bei der Polizei selbst haben sich besorgte Bürger gemeldet. „Am Dienstag will eine Mutter in Kretzschau ein verdächtiges Fahrzeug gesehen haben. Doch Meldungen wonach hier im Bereich ein Kind angesprochen wurde, gibt es derzeit nicht“, macht Gesine Kerwien, Pressesprecherin des Polizeireviers Burgenlandkreis, deutlich.

Dabei betont sie, dass es besser sei, die Polizei zu kontaktieren als Fotos von Fahrzeugen ins Internet zu stellen. Wer verdächtige Personen oder Fahrzeuge beobachtet, solle die Polizei informieren. „Die Regionalbereichsbeamten der Bereiche sind in den Schulen unterwegs, aber auch verstärkt auf den Schulwegen präsent. Auch die kann man ansprechen“, so die Polizeisprecherin.

Tipps: Kind sollte denselben Schulweg gehen und „Lassen Sie mich in Ruhe!“ rufen

Für sie ist es aber auch wichtig, dass Eltern ihren Kinder Verhaltensweisen vermitteln, um gegen gefährliche Situationen gewappnet zu sein. Das Kind sollte zum Beispiel immer denselben Schulweg gehen, am besten in kleinen Gruppen, damit man ungefähr abschätzen kann, wo sich das Kind innerhalb eines überschaubaren Zeitraumes aufhält.

Werde ein Kind beispielsweise auf der Straße angesprochen, so sollte es sich nicht auf ein längeres Gespräch mit einem Erwachsenen oder auch Jugendlichen einlassen. Lässt jemand ein Kind nicht in Ruhe, so sollte es laut und deutlich „Lassen Sie mich in Ruhe!“ sagen, so Kerwien. Wichtig sei dabei das „Siezen“, damit Umstehende mitbekommen, dass es sich nicht um eine Eltern-Kind-Streitigkeit handelt.

Kindern sensibilisieren, Geschichten nicht einfach nachzuerzählen

Zudem sollten Kinder immer auf Abstand zum Ansprechenden gehen und notfalls schreien („Feuer“) und weglaufen. „Wichtig ist auch, Kinder dafür zu sensibilisieren, dass es Geschichten von anderen Kindern nicht einfach nacherzählt, damit man sich darauf verlassen kann, dass sich ein Kind gefährliche Situationen nicht ausdenkt“, rät Kerwien.

Aber auch Eltern sollten darauf achten, dass sie sorgsam mit den persönlichen Angaben ihrer Kinder umgehen und Verwandten und Freunden mitteilen, dass ihr Kind nicht ohne Absprache von Hort oder Schule abgeholt werden darf. Ganz wichtig sei es auch mit dem Kind über den Tag zu sprechen, um Besonderheiten auf dem Weg zu erfahren.