1. Startseite
  2. >
  3. Kultur
  4. >
  5. Berlinale-Preisverleihung: Wer bekommt den Goldenen Bären?

Filmfestival Berlinale-Preisverleihung: Wer bekommt den Goldenen Bären?

Bei den Filmfestspielen in Berlin werden die Preise verliehen. 16 Filme konkurrieren gegeneinander. Für Gesprächsstoff sorgt in diesem Jahr das deutsche Kino.

14.02.2019, 23:01

Berlin (dpa) - Nach vielen Stunden Filmgucken werden auf der Berlinale die Auszeichnungen verliehen. 16 Filme gehen am Samstagabend (19.00 Uhr) in Berlin ins Rennen. Darunter sind Werke von drei deutschen Regisseuren. Die Berlinale zählt neben Cannes und Venedig zu den wichtigsten Filmfestivals der Welt.

Oscar-Preisträgerin Juliette Binoche ("Chocolat") leitet in diesem Jahr die Jury. Die 54-Jährige entscheidet mit den anderen Juroren über die Preise. Der Goldene Bär ehrt den besten Film. Silberne Bären gibt es zum Beispiel für die beste Regie und die besten Darsteller.

Aber wer gilt als Favorit? Im Gespräch sind gleich mehrere Filme. Hoch gehandelt wird "So Long, My Son" des chinesischen Regisseurs Wang Xiaoshuai. Das Drama zeigt das Leben zweier Paare über 30 Jahre hinweg und spiegelt, was etwa die Ein-Kind-Politik bedeutete.

Gute Chancen dürften auch andere Filme mit starken weiblichen Figuren haben. Dazu gehört "A Tale of Three Sisters" von Regisseur Emin Alper über drei Schwestern in einem türkischen Bergdorf oder "Öndög" vom Chinesen Wang Quan'an über eine Hirtin in der Mongolei.

Außerdem gibt es einen Kandidaten, der für Diskussionen unter Kritikern sorgte. Die deutsche Regisseurin Angela Schanelec vermischt in "Ich war zuhause, aber" eine trauernde Mutter, Theater spielende Kinder und Tiere. Einige mochten den undurchsichtigen Film nicht, andere Experten lobten ihn dagegen sehr.

Ohnehin sorgte das deutsche Kino diesmal für Gesprächsstoff. Nora Fingscheidt erzählt in "Systemsprenger" von einem aggressiven Mädchen. Und Fatih Akin spaltete mit seinem Serienmörderfilm "Der Goldene Handschuh" die Meinungen im Publikum.

Bereits am Freitagabend wurde in der Berliner Volksbühne der queere Teddy-Filmpreis vergeben. Als bester Spielfilm bekam bei der 33. Auflage in diesem Jahr der Film "Breve historia del planeta verde" aus Argentinien die Auszeichnung. Auf der Teddy-Gala erhielt der Regisseur und Dramatiker Falk Richter zudem einen Sonderpreis.

Im Berliner Friedrichstadtpalast feierte etwa zeitgleich der Tote-Hosen-Film "Weil Du nur einmal lebst" Premiere. Neben der kompletten Düsseldorfer Band um Sänger Campino tummelten sich weitere Musiker und Promis auf und neben dem Roten Teppich. Der Film von Regisseurin Cordula Kablitz-Post nimmt den Zuschauer mit auf die vergangene Tour der Hosen. Er läuft nicht im Wettbewerb, sondern als Berlinale Special.

Auf dem Programm des Festivals standen insgesamt rund 400 Filme. Am Sonntag gehen die 69. Internationalen Filmfestspiele dann zu Ende. Direktor Dieter Kosslick leitet das Festival zum letzten Mal. Der 70-Jährige wird noch einmal über den roten Teppich führen.

Auf Kosslick folgt dann eine Doppelspitze. Neuer künstlerischer Leiter der Berlinale wird der Italiener Carlo Chatrian, ihm zur Seite steht Mariette Rissenbeek als geschäftsführende Leiterin. Chatrian war am Freitagabend unter den Gästen beim Teddy Award in der Volksbühne.

Programm der 69. Berlinale

Mitteilungen zum Festival

Berlinale bei Twitter

Festival bei Facebook

«Systemsprenger» von Nora Fingscheidt erzählt die Geschichte eines gewalttätigen Mädchens (Helena Zengel). Foto: Gregor Fischer
«Systemsprenger» von Nora Fingscheidt erzählt die Geschichte eines gewalttätigen Mädchens (Helena Zengel). Foto: Gregor Fischer
dpa
Emin Alper erzählt in «A Tale of Three Sisters» ein archaisches Märchen über drei Schwestern in einem türkischen Bergdorf. Foto: Christof Soeder
Emin Alper erzählt in «A Tale of Three Sisters» ein archaisches Märchen über drei Schwestern in einem türkischen Bergdorf. Foto: Christof Soeder
dpa
Wang Xiaoshuai gehört mit «So Long, My Son» zum engeren Favoritenkreis. Foto: Britta Pedersen
Wang Xiaoshuai gehört mit «So Long, My Son» zum engeren Favoritenkreis. Foto: Britta Pedersen
dpa