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Gibt es noch Sex in der Stadt? "Sex and the City": Fortsetzung von Candace Bushnell

Sechs Staffeln lang suchten Carrie, Samantha, Miranda und Charlotte in New York nach Liebe, Sex und Abenteuern. Die Erfolgsserie "Sex and the City" basiert auf dem gleichnamigen Buch von Candace Bushnell - und die fragt jetzt, 15 Jahre später: Gibt es noch Sex in der Stadt?

Von Christina Horsten, dpa 24.09.2019, 09:28

New York (dpa) - Den Namen Candace Bushnell kennen die meisten Menschen wohl aus dem Abspann von "Sex and the City". Die US-Erfolgsserie, in der Carrie, Samantha, Miranda und Charlotte sechs Staffeln lang in New York nach Liebe, Sex und Abenteuern suchen, basiert lose auf dem gleichnamigen Buch der Schriftstellerin.

Und die Figur der Carrie modellierte Bushnell nach sich selbst: Mehrere Jahre lang hatte die blonde Autorin in einer New Yorker Zeitung eine Kolumne darüber, was sie und Freundinnen so mit Männern in New York erlebten, und veröffentlichte die Texte dann 1996 gesammelt als Buch: "Sex and the City".

Das Buch wurde ein Bestseller, aber weltweit noch viel erfolgreicher und berühmter wurde die zwischen 1998 und 2004 ausgestrahlte Serie, auf die auch noch zwei Kinofilme folgten, und die ihre Hauptdarstellerinnen Sarah Jessica Parker, Cynthia Nixon, Kim Cattrall und Kristin Davis zu Stars machte. Bushnell schrieb unterdessen weiter, veröffentlichte sieben Bücher, von denen eins ("The Carrie Diaries") sogar wieder als Serie verfilmt wurde. Aber all das konnte an den Erfolg von "Sex and the City" nicht anschließen. "Jedes Fan-Profil von 'Sex and the City' hat mindestens 200.000 Fans bei Instagram und ich habe 20.000", beschwerte sich Bushnell jüngst im britischen "Independent". "Was soll das?"

Der Erfolg ihrer erfundenen Figuren hat Bushnell überrollt - aber jetzt, 15 Jahre nach der letzten Folge von "Sex and the City", will die Autorin die Aufmerksamkeit wieder auf ihre Seite ziehen und meldet sich mit einer in den USA gerade erschienenen teils autobiografischen Fortsetzung zurück: "Is There Still Sex in the City?" - "Gibt es noch Sex in der Stadt?"

"Das ist der Teil der Geschichte, den nie jemand erzählt", sagte Bushnell, die inzwischen 60 Jahre alt und geschieden ist, der "Vanity Fair". "Man erzählt bis: 'Und dann lebten sie glücklich bis ans Ende ihrer Tage.' Aber das hier ist, was danach passiert - wenn das nicht klappt mit dem glücklich bis ans Ende seiner Tage. Was macht man dann?"

Die erste Enttäuschung für "Sex and the City"-Fans liefert das Buch allerdings bereits auf der ersten Seite, denn: Carrie, Miranda, Samantha und Charlotte kommen nicht vor. Bushnell stellt eine neue Gruppe von Frauen vor, alle jenseits der 50, geschieden und genervt von New York, die alle in einen kleinen Ort auf dem Land nicht weit von der Metropole entfernt gezogen sind, und die nun neue Erfahrungen mit Männern machen. Es geht um Tinder, Dating im Internet-Zeitalter, (sehr viel) jüngere und ältere Männer, Schönheitseingriffe und die Probleme des Älterwerdens.

Das alles liest sich längst nicht so spaßig wie "Sex and the City" - weil die Themen ernster sind, aber auch weil Bushnells Schreibweise "keuscher und resignierter" klingt als früher, wie es die "New York Times" formuliert. Der Witz springt nicht über, die Figuren bleiben leblos. Aber möglicherweise gibt es eine zweite Chance für das Material, denn auch "Is There Still Sex in the City?" wird bereits zu einer TV-Serie verarbeitet.

Bushnell selbst erlebt derzeit privat ein "Happy End". Nach ihrer Scheidung hat sie einen neuen Partner. Zusammengebracht hat das Paar ausgerechnet Schauspieler Chris Noth, der in "Sex and the City" Carries große Liebe "Mr. Big" spielt und Bushnells Nachbar in New York ist. Ihr neuer Freund sei wunderbar, schwärmte Bushnell im "Independent": "Er ist ein Teddybär-Big."

Candace Bushnell: Is There Still Sex in the City?, 272 Seiten, Grove PR, 978-0802147264 (englische Originalausgabe)

Website Ce Bushnell

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«Is There Still Sex in the City?» wird bereits zu einer TV-Serie verarbeitet. Foto: Christina Horsten
«Is There Still Sex in the City?» wird bereits zu einer TV-Serie verarbeitet. Foto: Christina Horsten
dpa