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Zufallsfund Fragment aus Gutenberg-Bibel in Augsburg entdeckt

Das gefundene Pergamentblatt ist in einem anderen Buch entdeckt worden. Zu lesen ist darauf der Beginn der Apokalypse, dazu zeigt es den Evangelisten Johannes.

21.09.2017, 15:22

Augsburg (dpa) - In Augsburg ist ein Fragment einer kostbaren Gutenberg-Bibel als Einband eines anderen Buches entdeckt worden. Die Buchseite sei bei der Vorbereitung der Jubiläumsausstellung zum 480-jährigen Bestehen der Staats- und Stadtbibliothek aufgetaucht, teilte die Bibliothek am Donnerstag mit.

Zuvor hatten mehrere Medien über den Fund des von einem Buchmaler verzierten Pergamentblattes berichtet. "Es zeigt den Beginn der Apokalypse mit der Darstellung des Evangelisten Johannes", berichtete die Bibliothek.

Der Diplom-Bibliothekar Wolfgang Mayer erkannte die kostbare Seite, als er den Einband eines rund 400 Jahre alten theologischen Buches betrachtete. Damals sei die Gutenberg-Bibel wohl in der Nähe von Hamburg auseinandergenommen und so weiterverwendet worden, sagte er. Das Buch gehörte danach zwei norddeutschen Pastoren, später fand es den Weg in die Bibliothek in Schwaben. Da die Augsburger rund 120 000 Bände aus der Zeit vor 1800 im Archiv haben, sei das Buch lange nicht aufgefallen. "Das wird wohl die letzten 50 oder 100 Jahre von niemanden angesehen worden sein", vermutete Mayer.

Bereits Anfang des vergangenen Jahrhunderts wurde in der Augsburger Bibliothek ein ähnlicher Fund gemacht, ebenfalls ein Fragment einer Gutenberg-Bibel als Bucheinband. Beide Pergamentseiten werden nun in der Ausstellung "Gold und Bücher lieb ich sehr ..." ab dem 19. Oktober in der Staats- und Stadtbibliothek zu sehen sein. Die Mitte des 15. Jahrhunderts in Mainz produzierte Gutenberg-Bibel gilt als bedeutendstes Druckwerk des frühen Buchdrucks.

Mitteilung der Bibliothek