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Roman Die fabelhafte Madame Tussaud

Der Brite Edward Carey erzählt eine Art Aschenputtel-Geschichte. Es ist die eines Dienstmädchens, das zu einer berühmten Wachsbildnerin wird.

10.12.2019, 14:57
dpa
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München (dpa) - Das Londoner Wachsfigurenkabinett der Madame Tussaud ist weltberühmt. Weniger bekannt ist die Lebensgeschichte seiner Schöpferin, obwohl sie bewegt war. Es lohnt sich, sie zu erzählen.

Der Engländer Edward Carey hat hierfür die Romanform gewählt. Das gibt ihm gewisse künstlerische Freiheiten. Seine Geschichte mit dem langatmigen Titel "Das außergewöhnliche Leben eines Dienstmädchens namens Petite, besser bekannt als Madame Tussaud" kommt etwas märchenhaft daher, mit düsterem Touch. Die Elsässerin Marie Grosholtz (später verheiratete Tussaud) erinnert ein bisschen an Aschenputtel. Carey macht sie kleiner, unbehauster und verlorener, als sie tatsächlich war (nicht umsonst heißt sie hier Petite). Bei ihm wird sie zu einem Dienstmädchen, das sich seine Rolle als Assistentin des erfolgreichen Wachsbildners Curtius erst erkämpfen muss.

Am Ende macht Marie Abdrücke der Köpfe von Pariser Aristokraten und Revolutionären, bevor diese unter der Guillotine fallen. Sehr schön sind die eigenhändigen Illustrationen des Autors.

- Edward Carey: Das außergewöhnliche Leben eines Dienstmädchens namens Petite, besser bekannt als Madame Tussaud, C.H.Beck Verlag, München, 492 Seiten, 24,00 Euro, ISBN 978-3-406-73948-4.

Das außergewöhnliche Leben eines Dienstmädchens namens Petite

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