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Entfremdung Gayle Tufts Liebe zu Birkenstock-Sandalen

Verändert das Leben im Ausland die Gewohnheiten und den Charakter? Mit einem Augenzwinkern, aber auch nachdenklichen Tönen wirft die amerikanische Komikerin einen Blick auf sich und das Land ihrer Herkunft.

15.08.2017, 08:32

Berlin (dpa) - Die Amerikanerin Gayle Tufts lebt seit 25 Jahren in Deutschland und ist hier als Entertainerin sehr erfolgreich. Dass sie inzwischen schon "sooo German" geworden ist, merkt sie, als sie nach Jahren erstmals wieder nach Amerika kommt.

Das Land ihrer Kindheit ist "eine Heimat geworden, die ich nicht mehr verstehe, wo ein hässlicher Reality-TV-Star zum Präsidenten gewählt wird, wo eine gewaltiger erzkonservativer Rechtsruck alles erschüttert." In ihrem Buch "American Woman" beschreibt sie diese äußerst zwiespältige Rückkehr, sie besucht Orte ihrer Jugend wie New York, an denen sie glücklich war, und solche, an denen alte Irritationen wieder hochkommen.

Rasant und in ihrem unvergleichlichen deutsch-amerikanischen Sprachmix schlägt sie die Brücke von Kontinent zu Kontinent, wechselt mit Begeisterung von der Broadway-Show zum Schlagerfestival mit Florian Silbereisen in Downtown Suhl. Sie bekennt ihre Liebe zu Birkenstock-Sandalen, Kartoffeln und der unbestechlichen Stiftung Warentest. Und wen wundert’s, dass sie ganz am Ende dann auch noch die deutsche Staatsbürgerschaft erwirbt.

- Gayle Tufts: American Woman. How I lost my Heimat und found my Zuhause, Aufbau Verlag, Berlin, 240 Seiten, 12,99 Euro, ISBN 978-3-7466-3322-0.