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Kaufrausch Geschichte des Konsums: "Herrschaft der Dinge"

In der modernen Welt ist der Konsum ein fester Bestandteil des Alltags, der jeden Lebensbereich durchdringt. Autor Frank Trentmann stellt das Konsumverhalten der Menschen in einen historischen Kontext und kommt dabei zu erstaunlichen Ergebnissen.

15.08.2017, 08:28

München (dpa) - Wir besitzen Dinge im Überfluss: Jeder Deutsche nennt etwa zehntausend Gegenstände sein Eigen. Über den Konsumüberfluss, ja Konsumterror wird oft geklagt. Doch was ist Konsum eigentlich genau?

In seinem monumentalen Werk "Herrschaft der Dinge" beschreibt der britische Historiker Frank Trentmann die Geschichte des Konsums vom 15. Jahrhundert bis heute. In seinem umfassenden Ansatz beschränkt er dabei die Geschichte des Konsums nicht nur auf die westliche Welt, sondern bezieht auch Asien und verschiedene Schwellenländer mit ein. Neben der Warenproduktion im engeren Sinne betrachtet er den gesellschaftlichen Kontext wie den Ausbau der Sozialsysteme, verändertes Freizeitverhalten oder den Bedeutungsverlust der Religion.

Ein Fazit von Trentmann ist, dass die Steigerung des Konsums im Laufe der jüngeren Geschichte für so gut wie alle Regierungen extrem wichtig war, inklusive der kommunistischen. Konsumfeindliche Regime wie das der Roten Khmer in Kambodscha waren die absolute Ausnahme.

- Frank Trentmann: Herrschaft der Dinge. Die Geschichte des Konsums vom 15. Jahrhundert bis heute, Deutsche Verlags-Anstalt, München, 1104 Seiten, 40,00 Euro, ISBN 978-3-421-04273-6.