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Geistreiche Essays Nur scheinbar nebensächlich: "Gruß aus der Küche"

Dinge und Moden, die scheinbar nicht der Rede wert sind, können manchmal viel über Menschen oder die Gesellschaft verraten. Tilman Allert hat sich darüber Gedanken gemacht und seine Beobachtungen aufgeschrieben.

21.09.2017, 14:57

Frankfurt am Main (dpa) - Nach dem großen Erfolg von "Latte Macciato. Soziologie der kleinen Dinge" ist jetzt Tilman Allerts Nachfolgeband "Gruß aus der Küche" erschienen. Wieder geht es um die scheinbaren Nebensächlichkeiten des Alltags, die doch so viel über uns verraten.

Entstanden ist ein buntes Potpourri aus Impressionen, von Allert in geistreiche kleine Essays verpackt. So reflektiert er etwa über eigenwillige Modeerscheinungen wie den Dutt beim Mann oder den Kult der Jugendlichen, sich in "artifiziell erzeugte Lumpen", also löchrige oder aufgeschlitzte Jeans zu kleiden. In einem anderen Kapitel sinniert er über den Siegeszug des Thermomix, der in der Küche "das Statusgefüge der Töpfe ins Wanken gebracht" und für aufregenden neuen Gesprächsstoff in U-und S-Bahnen gesorgt hat. Dann wiederum setzt er sich mit einem "deutschen Geselligkeitsklassiker" schlechthin, den Klassentreffen auseinander.

Das alles kommt spielerisch, aber immer auch hintergründig daher.

- Tilman Allert: Gruß aus der Küche. Soziologie der kleinen Dinge, S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main, 288 Seiten, 24,00 Euro, ISBN 978-3-10-397227-6.