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Reportagen Reisen einmal anders: "Weit und weg"

Ein amerikanischer Weltenbummler erzählt von seinen Reisen. Er schlägt den Bogen von Begegnungen mit avantgardistischen Künstlern im Russland der 80er Jahre bis zu einer Reise 2014 nach Myanmar, einem Land im Umbruch.

22.01.2019, 16:39

Frankfurt am Main (dpa) - Eine Warnung gleich vorweg: Dieses ist kein Reisebuch, das einen zum Träumen in exotische Welten entführt.

Schon die aufgeführten Länder - Russland, China, Afghanistan, Ruanda, Libyen und andere mehr - zeigen, wohin die Reise geht: zum großen Teil in Konfliktgebiete und an politische Brennpunkte.

Tatsächlich ist "Weit und weg" ein politisch-gesellschaftliches Reportagebuch, Quintessenz einer bald 40-jährigen Reisetätigkeit des amerikanischen Mediziners, Schriftstellers und Journalisten Andrew Solomon. Der leidenschaftliche Weltenbummler schlägt darin den Bogen von Begegnungen mit avantgardistischen Künstlern im Russland der 1980er Jahre bis zu einer Reise 2014 nach Myanmar, einem Land im Umbruch. Manchen Reportagen folgt ein oft schmerzlicher Rückblick aus heutiger Sicht. So hat Solomon seinem fast euphorischen Bericht "Ein Erwachen nach den Taliban" aus dem Jahr 2002 eine ernüchternde Bilanz des Afghanistan-Krieges angefügt. Gerade die Flüchtigkeit des historischen Moments, die seine Reportagen so eindrucksvoll festhalten, machen sie kostbar.

- Andrew Solomon: Weit und weg, Reisen durch sieben Kontinente, S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main, 656 Seiten, 24,00 Euro, ISBN 978-3-596-70322-7.

Weit und weg