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Justizirrtümer Spannender als jeder "Tatort": "Aussage gegen Aussage"

Der Autor Alexander Stevens, selbst Jurist, erzählt davon, wie schwierig die Wahrheitsfindung ist und dass selbst erfahrene Richter gründlich irren können.

21.04.2020, 16:02

München (dpa) - Als folgenreicher Justizirrtum ging der Fall Rupp Anfang der 2000er Jahre in die Rechtsgeschichte ein.

Ein Landwirt in Oberbayern verschwand spurlos. Bald darauf gestanden seine Ehefrau, die zwei Töchter und ein Schwiegersohn, den Bauer getötet, zerstückelt und die Reste den Dobermännern zum Fraß vorgesetzt zu haben. Doch Jahre später fand man die Leiche des Mannes in seinem Auto in der Donau, ohne eine Spur von Gewalt. Die Familie wurde freigesprochen, sie war offensichtlich Opfer einer fragwürdigen polizeilichen Verhörtechnik geworden.

Von Fällen wie diesem erzählt Alexander Stevens in seinem Buch "Aussage gegen Aussage". Es sind Gerichtsurteile, in denen es an Sachbeweisen fehlt, die allein aufgrund der Aussage der Beteiligten oder Dritter gefällt werden. Der Autor, selbst Fachanwalt für Strafrecht, berichtet anschaulich, spannend und sachkundig, wie schwierig oft die Wahrheitsfindung ist und dass selbst erfahrene Richter gründlich irren können. Ein "Tatort"-Krimi ist eben nichts gegen die Wirklichkeit.

- Alexander Stevens: Aussage gegen Aussage. Urteile ohne Beweise, Piper Verlag, München, 256 Seiten, 10,00 Euro, ISBN 978-3-492-22971-5.

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