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Landidyll Von grünem Luxus in vernetzten Dörfern

Das Leben auf dem Land ist heute wieder sehr beliebt. Wolf Schmidt stellt die Frage nach dem Charakter dieser neuen Stadtflucht.

15.08.2017, 08:19

Wismar (dpa) - Bedeutet Landleben heute Rückzug oder gar Flucht? Flucht vor Lärm und Stress in Ballungszentren, vor Terrorgefahr und Kriminalität?

Oder ist das Leben im Dorf - digital vernetzt und garniert mit Kunstprojekten und Sportangeboten im Grünen - eine positive Zukunftsvision für eine wachsende Gruppe von Menschen?

Der Publizist und langjährige Vorstand der Hamburger Körber-Stiftung, Wolf Schmidt, spürt in "Luxus Landleben" dem Lebensgefühl einer "neuen Ländlichkeit", wie er es nennt, nach. Dabei geht es um Menschen, die Gärtnern und Computerspiele gleichermaßen mögen können. Er analysiert am Beispiel Mecklenburg-Vorpommerns die sozialen und politischen Strukturen der Region. Während viele darüber klagen, dass ländliche Räume veröden, dass die soziale Kluft zwischen Stadt und Land wachse und politisch zur Gefahr werde, entwirft Schmidt ein anderes Bild: das von einer "Gentrifizierung" - also dem Zuzug neuer, teils zahlungskräftiger Gruppen - in einst rückständige Gebiete.

- Wolf Schmidt: Luxus Landleben. Neue Ländlichkeit am Beispiel Mecklenburgs, Mecklenburger Anstiftung, Wismar, 179 Seiten, 10,00 Euro (plus Versandpauschale), ISBN 978-3-00-056353-9.