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Herzlichen Glückwunsch Warum feiern wir eigentlich Geburtstag?

Einmal im Jahr feiern viele Menschen in unserem Kulturkreis das Älterwerden. Das war nicht immer so - und vor allem nicht in allen Gesellschaftsschichten. Davon erzählt Stefan Heidenreich.

12.06.2018, 13:50

München (dpa) - "Heute ist mein Geburtstag. Ich werde vierzehn Jahre alt! Wie unglaublich alt", schrieb die künftige Queen Victoria in ihr Tagebuch. Es folgte eine endlose Liste von Geburtstagsgeschenken, die die Prinzessin empfangen hatte, darunter eine "entzückende kleine Krone mit kostbaren Edelsteinen".

Üppige Geburtstagsfeiern waren beim Adel schon vor Jahrhunderten angesagt, keineswegs jedoch beim einfachen Volk, berichtet Stefan Heidenreich ebenso kenntnisreich wie unterhaltsam in seinem Buch "Geburtstag". Darin spannt er den Bogen von der Antike bis heute.

Noch im 19. Jahrhundert galten Geburtstagsfeiern bei Bauern und Arbeitern als verschwenderische Unsitte der Bessergestellten. Dem Volk fehlten dafür Zeit und Geld. Sehr fremd erscheint uns heute die Tatsache, dass früher viele Menschen ihre Geburtstage gar nicht wussten. Und sehr bizarr waren manche Geburtstagsbräuche. So gab es etwa im Alemannischen die Sitte, dass die Gäste das Geburtstagskind so lange würgten, bis es etwas spendierte oder schenkte.

- Stefan Heidenreich: Geburtstag. Wie es kommt, dass wir uns selbst feiern. Hanser Verlag, München, 224 Seiten, 19,00 Euro, ISBN 978-3-446-25841-9.

Geburtstag. Wie es kommt, dass wir uns selbst feiern