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Choreograf Demis Volpi hofft auf internationalen Ballettpreis

Wenn am Moskauer Bolschoi Theater der Tanzpreis Prix Benois de la Danse vergeben wird, ist auch die Hoffnung in Stuttgart groß. Der Choreograf Demis Volpi ist nominiert. Die langjährige Ballettdirektorin Marcia Haydée ist gesetzt als Preisträgerin.

30.05.2017, 08:10

Stuttgart (dpa) - Knapp ein Jahr nach seinem Balletterfolg "Salome" in Stuttgart hofft der Jungstar der Compagnie, Demis Volpi, auf den renommierten Tanzpreis Prix Benois de la Danse. Die Preisträger werden heute (30. Mai) am Moskauer Bolschoi Theater bekannt gegeben.

Die International Dance Union würdigte bereits mit der Nominierung Volpis dessen Choreografie des Handlungsballetts "Salome", das am 13. Juni 2016 in Stuttgart uraufgeführt worden war.

Die Auszeichnung wäre der bisher größte Erfolg für den 31-Jährigen, der gerade eine Trennung vom Stuttgarter Ballett hinnehmen musste. Ballettchef Reid Anderson hatte dem gefeierten Hauschoreografen keinen neuen Vertrag gegeben. Der Intendant begründete den Schritt damit, dass er Volpis wahre Begabung eher in der Regie sehe und nicht in der Ballettchoreografie. Anderson hatte den früheren Tänzer nach dessen Handlungsballett "Krabat" 2013 selbst zum Hauschoreografen ernannt.

Angesichts dieser öffentlichen Trennung erwartet die Ballettwelt mit Spannung, ob der gebürtige Argentinier in den Tanzolymp aufgenommen wird. Gesetzt als Preisträgerin ist ein Urgestein des Stuttgarter Balletts: Die ehemalige Primaballerina und einstige Direktorin des Stuttgarter Balletts, Marcia Haydée (80), wird den Lifetime Achievement Award für ihr Lebenswerk in Moskau entgegennehmen.

Jungstar Volpi hatte Anfang dieses Monats die Zuschauer mit der Opern-Ballett-Inszenierung von Benjamin Brittens "Tod in Venedig" begeistert. Nach dem unmittelbar danach verkündeten Ende seiner Stuttgart Zeit sagte er, dass er künftig als freischaffender Künstler seinen Weg gehen wolle.

Die Leitung des Stuttgarter Balletts übergibt Anderson nach mehr als 20 Jahren Intendanz im nächsten Jahr an seinen Vertreter Tamas Detrich ab. Detrich dürfte auch über die Zukunft der Hauschoreografen entscheiden. Das Ballett ist das einzige in Deutschland, das sich zwei solche Posten leistet. Star des Hauses ist Marco Goecke. Er soll zunächst bleiben.

Stuttgarter Ballett über Marcia Haydée

Stuttgarter Ballett zu Demis Volpi