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In memoriam Morricone-Oper zu Ehren der Genua-Opfer uraufgeführt

Zwei Jahre nach dem tödlichen Brückeneinsturz in Genua wird der Neubau eingeweiht. Der Film-Komponist Ennio Morricone, der Anfang Juli gestorben war, hat für das Event ein Gedenk-Stück geschrieben.

01.08.2020, 12:46

Genua (dpa) - Im Opernhaus in Genua ist im Gedenken an die Toten des Brückeneinsturzes von 2018 eines der letzten Werke des italienischen Komponisten Ennio Morricone uraufgeführt worden. Morricone war am 6. Juli in Rom gestorben.

Anlässlich der Einweihung des Brückenneubaus, die für Montag in der ligurischen Hafenstadt geplant ist, hatte der Filmkomponist das Stück geschaffen. Es soll an die 43 Toten und das Leid ihrer Familien erinnern.

Die Uraufführung des Werks "Tante pietre a ricordare" (Viele Steine zum Erinnern) am Freitagabend im Theater Carlo Felice sei von viel Beifall begleitet gewesen, schrieb die italienische Nachrichtenagentur Ansa. Der Sohn des Komponisten, der Musiker Andrea Morricone, dirigierte.

Im Saal saßen als Zuhörer auch Vertreter der Opferfamilien. Sie betonten, der Komponist habe den Fokus auf das Gedenken an die Toten gelegt, statt in den Jubel über die neue Brücke einzustimmen. "Ich danke dem Maestro Morricone, dass er an unsere Lieben erinnert", sagte eine Betroffene im regionalen Fernsehen.

Die Morandi-Brücke war am 14. August 2018 plötzlich eingestürzt. Autos und Lastwagen fielen in die Tiefe. 43 Menschen starben. Rund zwei Jahre später feiert die Stadt am Montag die Fertigstellung der Brücke San Giorgio. Sie wurde vom italienischen Stararchitekten Renzo Piano entworfen.

© dpa-infocom, dpa:200801-99-05209/3