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Zum 250. Todestag Opulente CD-Box zum Telemannjahr

Georg Philipp Telemann zu Ehren gibt es 2017 in zehn Städten seines Lebensweges Veranstaltungen mit Konzerten. Und das Telemannjahr bietet natürlich auch Anlass zu CD-Veröffentlichungen, wie der umfangreichen "Telemann Collection" von Warner Music.

Von Werner Voß, dpa 25.06.2017, 12:07

Berlin (dpa) - Georg Philipp Telemann war zu Lebzeiten ein Superstar der Barockmusik und bekannter als seine heutzutage geläufigeren Zeitgenossen Georg Friedrich Händel und Johann Sebastian Bach. Eine Box mit 13 CDs bietet nun im Telemannjahr auch einen umfangreichen Blick auf sein Werk.

Der gebürtige Magdeburger war einer der produktivsten Musiker der Geschichte, und so gibt es natürlich auch eine entsprechend große Sammlung zum 250. Todesjahr des komponierfreudigen Mannes. Die Box gewährt einen Blick auf seine 75 Jahre währende Schaffenszeit. Bei den über 3600 Werken Telemanns, mehr als Händel und Bach zusammen schufen, kann dies natürlich nicht mehr als ein kleiner aber feiner Eindruck sein.

Als eine Art Übervater der Barockmusik genoss Telemann europaweit den besten Ruf und wurde als einer der produktivsten, vielseitigsten und innovativsten Komponisten geschätzt, der auch viele Impulse gab. Ein Meister aller Stile seiner Zeit und offen für Einflüsse anderer Länder. So integrierte Telemann als erster deutscher Komponist auch im großen Umfang Elemente polnischer Volksmusik. Typisch für seine Musik sind einfallsreich eingesetzte Klangfarben und vor allem im Spätwerk auch ungewöhnliche harmonische Effekte.

Telemann schrieb Opern, Suiten, Kammermusik und Sakrales. Es ist ein bis heute noch immer nicht ganz erschlossenes Riesenwerk eines in seiner Vielseitigkeit einzigartigen Komponisten. Aber Telemann verstand sich auch als ein Beweger mit pädagogischem Sendungsbewusstsein. Maßgeblich prägte Telemann die Musikwelt der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

In Hamburg, wo nur eine Gedenkplatte am heutigen Rathaus an sein Wirken und seine Grabstätte erinnert, hatte Georg Philipp Telemann als Kantor und Musikdirektor der fünf Hauptkirchen eines der prominentesten musikalischen Ämter Deutschlands inne. Unter ihm erblühte das Konzertwesen der Musikstadt. Dass in den Konzerten neben geistlichen Werken auch Arien mit ironischen und anzüglichen Texten zur Aufführung kamen, rief allerdings auch Proteste hervor. Im hohen Alter von 86 Jahren und immer noch aktiv ist er dann 1767 in der Hansestadt gestorben.

Die "Telemann Collection" bietet großartige Beispiele von Orchestersuiten mit Nikolaus Hanoncourt und dem Concertus Musicus Wien, Instrumentalkonzerte mit renommierten Solisten, sowie die Tafelmusik und die Pariser Quartette. Daneben finden sich drei überwältigende Vokalwerke, Wiederentdeckungen: Das von der Apokalypse inspirierte Oratorium "Der Tag des Gerichts", die Kantate "Ino" und die Oper "Pimpinone"

The Collection