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Berliner Volksbühne René Pollesch: "Es kann nichts Schlimmes passieren"

René Pollesch wird von der Spielzeit 2021/2022 die Berliner Volksbühne leiten. Einfach an alte Zeiten anknüfen will er nicht.

15.06.2019, 11:38

Berlin (dpa) - Der künftige Intendant der Berliner Volksbühne, René Pollesch, hat keine Angst vor seiner neuen Aufgabe. "Es kann nichts Schlimmes passieren", sagte er der "Süddeutschen Zeitung".

"Wir glauben fest daran, dass wir unsere Arbeitspraxis auf die Volksbühne als ganzes Haus übertragen können. Sonst würden wir das nicht machen."

Am Mittwoch war bekannt geworden, dass Pollesch die Volksbühne von der Spielzeit 2021/2022 an leiten soll. Er folgt auf den glücklosen Chris Dercon, der viel Gegenwind aus der Kulturszene erfuhr und den Posten nach weniger als einem Jahr wieder räumte.

Pollesch hatte bereits unter dem langjährigen Intendanten Frank Castorf - Dercons Vorgänger - an der Volksbühne gearbeitet und eine Nebenbühne geleitet. Einfach an alte Zeiten anknüpfen wolle er aber nicht. "Ich bin kein trojanisches Pferd, das die alte Volksbühne wieder einschleusen will", betonte der 56-Jährige in dem Interview.

Eine Rolle rückwärts sei seine Ernennung nicht. "Ich finde es restaurativ, das nicht zu versuchen und im Theater nur Kunst und tönendes Ideentheater machen zu wollen", sagte er. "Die Kollektive, die die Volksbühne aus Protest gegen Chris Dercon besetzt hatten, haben diesen Ort vermisst, einen Ort, an dem bestimmte politische Themen verhandelt werden."

Er habe eine bestimmte Arbeitsweise entwickelt - "und ich glaube, dass es an der Zeit ist, dass diese Praxis ein Haus bekommt". Bislang seien ihm seine Jobs immer angeboten worden. "Die Bewerbung um die Intendanz der Volksbühne war tatsächlich die erste Bewerbung meines Lebens."

Deutsches Theater zu Polleschs Vita

Internetseite der Berliner Volksbühne

Informationen zu Polleschs Stück "Cry Baby"