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Bürgerprotest Umweltamt bestätigt Lärmbelästigung

Die Bürgerinitiative einer Siedlung in Wernigerode hat es schriftlich vom Landesumweltamt: Der Betrieb in der Nachbarschaft ist zu laut.

Von Regina Urbat 01.08.2016, 01:01

Wernigerode l Es ist ruhig am Sonntag in der Wohnsiedlung am Kupferhammer. Kein Lärm dröhnt vom benachbarten Gewerbegebiet Am Smatvelde herüber. Die Werkstore der MWG Alutec GmbH sind an diesem Tag geschlossen.

Geändert am Zustand, dass sich die Kupferhammer-Bewohner vom Lärm des neuen Eloxalwerkes genervt fühlen, hat sich nichts.

Gut ein Jahr nach der Inbetriebnahme begann im Sommer 2015 der Kampf der Bürgerinitiative gegen die für sie unerträgliche Lärmbelästigung. Auf Hinweise und persönliche Beschwerden reagierte die Firmenleitung nicht, zu Jahresbeginn 2016 schaltete die 40-köpfige Bürgerinitiative das Landesverwaltungsamt ein, das im Frühjahr Messungen veranlasste.

„Wir haben es nun endlich schwarz auf weiß, dass es zu laut ist“, sagt Brigitte Staehr. Die ehemalige Sekretärin hat für die Bürgerinitiative den Schriftverkehr mit der Behörde in Halle übernommen und von dort nun einen sogenannten Zwischenbescheid bekommen. In dem Schreiben wird ihr mitgeteilt, dass das Landesamt für Umweltschutz die Ergebnisse der Lärmimmissionsmessungen ausgewertet und eine „Nichteinhaltung des festgesetzten Teillärmpegels“ festgestellt hat. „Na bitte, liegen wir doch richtig“, sagt die 66-jährige Rentnerin. Mehrfach sei Brigitte Staehr und ihren Beschwerdemitstreitern in der Kupferhammersiedlung schon vorgeworfen worden: „Wir sollen uns nicht so haben.“

In dem Verfahren ist nun das Unternehmen im Zugzwang. Das Umweltamt teilte nämlich weiter mit, dass „im Rahmen des verwaltungsrechtlichen Handelns eine Anhörung des Betreibers MWG vor Erlass einer teilweisen Untersagung des lärmverursachenden Kaltwassersatzes“ erfolgt.

Von Seiten des Unternehmens hieß es gegenüber der Volksstimme, man würde „mit Hochdruck an der Beseitigung des Problems arbeiten“. Für Brigitte Staehr und ihre Mitstreiter ein Hoffnungsschimmer. „Aber ich glaube es erst, wenn ich es höre“, so die Sprecherin der Bürgerinitiative.