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Bundeswehr Übungsplatz als Ausbildungsort etabliert

Der Truppenübungsplatz Altengrabow wird von Verbänden aus ganz Deutschland genutzt. Ein Rückblick auf das Jahr 2019.

Von Bettina Schütze 16.01.2020, 04:00

Dörnitz/Altengrabow l „Mittlerweile hat sich der Truppenübungsplatz Altengrabow zu einer festen Größe in der Ausbildung der Artillerietruppe entwickelt“, machte Hauptmann Peter Blankenheim, aktuell stellvertretender Kommandant des Truppenübungsplatzes für den krankheitsbedingt fehlenden Oberstleutnant Eugen Poch, deutlich. Grund dafür seien die vor Ort gegebenen Möglichkeiten. Dazu gehört zum Beispiel das Schießen aus dem urbanen Gelände im Rosenkrug. Peter Blankenheim: „Deshalb kommen die Verbände aus der gesamten Bundesrepublik sehr gern zu uns.“

Der Truppenübungsplatz war auch im zurückliegenden Jahr wieder gut frequentiert. So gab es unter anderem eine Streitkraftgemeinsame Taktische Feuerunterstützung mit dem Abwurf von Übungsbomben und einen erstmaligen Einsatz der Eurofighter mit 27-mm-Bordkanone auf Bodenziele in Verbindung mit der Luftnahunterstützung. Dazu kamen Großübungen der niederländischen und belgischen Streitkräfte. Ständiger Nutzer des Truppenübungsplatzes ist das Logistikbataillon 171 der Clausewitz-Kaserne Burg.

Auch die Bauarbeiten auf dem Gelände des Truppenübungsplatzes gingen voran. So wurde eine Schrankenanlage zur Überwachung der Platzzufahrt installiert und die Halle 18 ausgebaut. In diesem Jahr sollen bereits begonnene Maßnahmen abgeschlossen werden. So sollen die Übergabe der Wendeplatte am Bahnhof/Entladerampe sowie die Wasserversorgung über den Brunnenneubau an der Schießbahn 8 übergeben werden. Auch die Übergabe des Neubaus der Feuerwache ist für dieses Jahr geplant. Auf den Schießbahnen 11, 18 und 6 wurden die Seilzuganlagen (Gleise) neu gebaut. Neun Gebäude, darunter das Kino, wurden zurückgebaut.

Auch für dieses Jahr sind wieder einige Maßnahmen geplant. Weitere neun Gebäude sollen zurückgebaut werden. Vorgesehen sind der Neubau der Zentralen Waffenkammer und des Stabes der übenden Truppe. Noch nicht fest bestätigt sind der Beginn des Neubaus der KfZ-Geländelehrbahn und der Straßeninstandsetzung von der Zufahrt bis zur Platzrandstraße. „Es kann passieren, dass damit erst im nächsten Jahr begonnen wird“, so Hauptmann Peter Blankenheim.

Für die kommenden Jahre liegt der Schwerpunkt der Baumaßnahmen auf dem Ausbau des Truppenlagers. So sollen vier Unterkunftsgebäude U-150 sowie die Hauptstraße im Lager neu gebaut werden.

Der Zipsdorfer Forst, auch Reichswald genannt, wird ab diesem Jahr im Rahmen der Lärmschutzmaßnahmen zum Truppenübungsplatz Altengrabow gehören.

Im zurückliegenden Jahr verzeichnete der Truppenübungsplatz Altengrabow lediglich eine Lärmbeschwerde. Peter Blankenheim: „Wir nehmen jede Beschwerde sehr ernst. Dennoch ist das Beschwerdeaufkommen im Vergleich zu anderen Übungsplätzen sehr gering. Hieran kann man meiner Ansicht nach auch erkennen, dass die Akzeptanz in der Bevölkerung für unsere Arbeit sehr hoch ist. Dafür muss man auch mal Danke sagen.“

In diesem Jahr gibt es aus Anlass des 125-jährigen Bestehens des Truppenübungsplatzes am 16. Mai einen Tag der offenen Tür. „Wir hoffen auf ein reges Interesse. Diese Veranstaltung macht unseren Übungsplatz auch ein wenig transparenter“, so der Hauptmann. Vorgesehen für das bunte Programm sind unter anderem eine Statische Waffenschau mit Waffensystemen, die auf dem Truppenübungsplatz zum Einsatz kommen, sowie auch Ost-Technik sowie eine Musikshow mit dem Heeresmusikkorps.

Der Hauptmann nutzte den Neujahrsempfang auch, um seinen Dank an die freiwilligen Feuerwehren aus dem Umfeld des Truppenübungsplatzes sowie der Bundeswehrfeuerwehr auszusprechen. „Im Gegensatz zu anderen Schießplätzen hatten wir hier 2019 kein Großschadensereignis zu beklagen. Wir wissen aber aus den vergangenen Jahren, dass wir uns auf sie verlassen können.“ Im März dieses Jahres ist eine Übung geplant. Für das laufende Kalenderjahr sind im Bereich des vorbeugenden Brandschutzes Wegeertüchtigungen und Brandschutzstreifen geplant.

Durch zivile Kampfmittelräumfirmen wurden auch im vergangenen Jahr wieder Entmunitionierungen durchgeführt und abgeschlossen. Außerdem wurde eine Vielzahl von Blindgängern lokalisiert und durch die Fachklräfte des Truppenübungsplatzes vernichtet. In diesem Jahr wird die Entmunitionierung durch zwei zivile Kampfmittelräumfirmen weiter geführt.

In der Instandsetzungszeit hat die Kommandantur gemeinsam mit dem Bundeswehr-Dienstleistungszentrum Burg zahlreiche weitere Schieß- und Übungsvorhaben für Bundeswehreinheiten, Truppenteile verbündeter Streitkräfte und anderer Behörden, wie Zoll und Landespolizei, ermöglicht.

Forstdirektor Hans-Christoph von Hirschheydt bestätigte die „starken Maßnahmen zur Waldbrandprävention, die auch im Jahr 2020 weiter gehen werden“.

Die durch den Sommer 2019 vertrocknete Kultur soll ersetzt werden. Vorerst werde kein Holzeinschlag in großem Stil erfolgen. Auf dem Truppenübungsplatz gebe es gute Tierbestände und die Menge der Wölfe bleibe überschaubar, so der Forstdirektor.

Loburgs Ortsbürgermeisterin Gabriele Schmohl lobte die Zusammenarbeit mit dem Truppenübungsplatz und der Patenkompanie 6./Logistikbataillons 171 der Clausewitz-Kaserne in Burg.

So wurde eine gemeinsame Sammlung mit Vertretern des Truppenübungsplatzes und der Patenkompanie für die Kriegsgräberfürsorge durchgeführt.

„Gemeinsam gestalteten wir auch den Volkstrauertag mit der Kranzniederlegung am Gedenkstein an der Ruine ,Unser lieben Frauen‘ in Loburg“, so die Ortsbürgermeisterin.

Sie bedankte sich auch für die Teilnahme am Weihnachtsmarkt und für die Hilfe beim Aufbau des Weihnachtsmarktes, vor allem für den Transport der Hütten. „Im Gegenzug nahm ich an der Weihnachtsfeier und Ehrung der Soldaten unserer Patenkompanie des 6./Logistikbataillons 141 der Clausewitz-Kaserne Burg teil. Es war dabei beeindruckend zu sehen, wie die Kameradschaft gepflegt wird“, so Gabriele Schmohl.