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Einbruch in Schiff: Wollten Täter „Amrumbank“ versenken?

Von dpa 21.06.2021, 11:37
Das historische Feuerschiff "Amrumbank/Deutsche Bucht" liegt im Ratsdelft im Zentrum der Stadt.
Das historische Feuerschiff "Amrumbank/Deutsche Bucht" liegt im Ratsdelft im Zentrum der Stadt. Hauke-Christian Dittrich/dpa/archivbild

Emden (dpa/lni) - Unbekannte haben das Feuerschiff und Emder Wahrzeichen „Amrumbank/Deutsche Bucht“ im Rumpf so stark beschädigt, dass Wasser in den Maschinenraum eindrang. Die Polizei geht davon aus, dass die Einbrecher das Schiff mindestens in Schieflage bringen wollten. „Dieser Verdacht liegt nah“, sagte die Sprecherin der Polizeiinspektion Leer/Emden, Svenia Temmen, am Montag. Möglicherweise habe das Schiff zum Sinken gebracht werden sollen. Zunächst hatte die „Ostfriesen-Zeitung“ berichtet.

Nach Polizeiangaben waren die Täter in den Maschinenraum eingedrungen. Dort hatten sie demnach mehrere Bullaugen geöffnet und vier Löcher in den Rumpf gebohrt. Wasser trat daraufhin in das Innere des Schiffes ein. Die Polizeisprecherin sprach von einem „massiven Schaden“. Genau beziffern lasse sich dieser aber noch nicht.

Zu dem Einbruch soll es zwischen Samstagmittag und Sonntagmorgen gekommen sein. Die Polizei sucht nun nach Zeugen, die Hinweise geben können.

Mitglieder des Museumsvereins, dem das rund 106 Jahre alte Schiff gehört, hatten den Schaden entdeckt. „Wir sind total geschockt“, sagte Vereinsvorsitzender Heinz-Günther Buß. Noch seien die Vereinsmitglieder dabei, sich ein Bild von dem Schaden zu machen. Am Montagnachmittag wollte der Verein weiter informieren.

Die „Amrumbank/Deutsche Bucht“ war erst im vergangenen Dezember nach umfangreichen Sanierungsarbeiten zurück an seinen Liegeplatz am Ratsdelft geschleppt worden. Seitdem arbeitete der Verein an der Einrichtung der Ausstellung und am Innenausbau. Die Gesamtkosten der Sanierung lagen bei knapp fünf Millionen Euro.

65 Jahre lang war das Feuerschiff mit seinem Leuchtsignal an verschiedenen Stellen in der Nordsee für Seeleute ein wichtiges Seezeichen - zunächst vor der Westküste Schleswig-Holsteins, zuletzt dann auf der Position „Deutschen Bucht“, die das Schiff auch auf seiner Bordwand trägt.